Donald Trump, bekannt dafür, seine Ziele mit Nachdruck zu verfolgen, sieht sich diesmal einer Verzögerung gegenüber, die selbst er nicht beschleunigen kann. Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing, mit dem Trump seit seiner ersten Amtszeit vertraut ist, hinkt beim Bau der neuen Air Force One Flugzeuge weit hinterher. Wie das Wall Street Journal berichtet, werden die für den Präsidenten vorgesehenen neuen Maschinen erst 2029 ausgeliefert – zu spät für Trumps gegenwärtige Amtsperiode, die mit der Amtseinführung im Januar begann.
Während einer turbulenten Phase der Lieferung verzögerungen suchte Trump den Kontakt mit Boeing-Chef Kelly Ortberg. Der bemüht sich derzeit, zahlreiche Probleme bei dem in Seattle ansässigen Unternehmen zu bewältigen. Neben harten Fragen an Boeing, konsultierte Trump auch seine Berater über den Fertigstellungstermin der neuen Flugzeuge, die zwei umgebaute 747-8 Jumbojets umfassen sollen. Diese Maschinen sind mit Sitzungsräumen, Schlafzimmern und militärischer Avionik ausgestattet und könnten im Ernstfall als fliegender Kommandoposten dienen.
Der Vertrag über 3,9 Milliarden Dollar wurde 2018 während Trumps erster Amtszeit abgeschlossen. Ursprünglich für diesen Monat vorgesehen, hat die Pandemie den Plan jedoch erheblich verzögert, sodass ein Einsatz vor 2029 unwahrscheinlich ist. Ohne das Flugzeug von Grund auf neu zu bauen, sah sich Boeing bereits mit finanziellen Verlusten in Milliardenhöhe konfrontiert, die durch Qualitätsprobleme verschärft wurden. Ted Colbert, Leiter der Verteidigungsabteilung von Boeing, nannte im Juli Herausforderungen wie Lieferketten- und Personalprobleme.
Interessanterweise führte Trump selbst zu Kostensteigerungen, als er eine neue Farbgebung vorschlug. Sein Nachfolger Joe Biden beschloss jedoch, die traditionelle hellblaue Gestaltung beizubehalten, die seit Kennedy besteht.