20. September, 2024

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Donald Trump kann Anteil an Medienimperium versilbern – Aber zu welchem Preis?

Donald Trump kann Anteil an Medienimperium versilbern – Aber zu welchem Preis?

Donald Trump steht nun prinzipiell der Weg offen, seinen bedeutenden Anteil an der Trump Media & Technology Group in bar umzusetzen, nachdem restriktive Verkaufsbedingungen am Donnerstag ausgelaufen sind. Doch trotz dieser neuen Freiheit bleibt die Umsetzung kompliziert und Trump hat bereits angekündigt, seine Aktien nicht veräußern zu wollen.

Aktien der Trump Media & Technology Group Corp., bekannt für Trumps soziale Plattform Truth Social, erleben derzeit den tiefsten Kurs seit ihrem kometenhaften Börsendebüt am 26. März. Am Freitag sanken sie zeitweise um 8,2% auf $13,50. Insider, die durch eine Lock-up-Periode bislang am Verkauf gehindert wurden, erhielten nun grünes Licht, obwohl der Wert der Aktie in den letzten zwei Monaten um mehr als 65% eingebrochen ist und dabei über 4 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verlor.

Trump, der etwa 60% des Unternehmens hält, könnte zwar nun theoretisch seine Beteiligung zu Geld machen, jedoch stehen zahlreiche Hürden im Weg. Jede Verkaufsabsicht müsste bei den US-Regulierungsbehörden eingereicht werden. Die Verkaufsmethode entscheidet, ob Investoren frühzeitig von den Transaktionen erfahren. Hier stehen mehrere Optionen offen: Marktverkäufe, die eine sofortige Meldung bei der SEC erfordern, oder sogenannte registrierte Verkäufe, die kurzzeitig im Verborgenen geschehen könnten. Alternativ könnte ein strukturierter Verkaufsplan (10b5-1) verwendet werden, um regulatorische Risiken zu minimieren.

Paul Karger, Managing Partner bei TwinFocus, erläutert, dass Insidern in der Regel zu strukturierten Verkaufsplänen geraten wird, um Marktrisiken zu steuern. Jedoch würde selbst der kontinuierliche Abverkauf die Kurse unter Druck setzen.

Angesichts von Trumps beinahe 115 Millionen Aktien müssten Verkaufsbewegungen detailliert geplant werden, um das regulatorische Pulverfass zu entschärfen. Bei konventionellem Verkaufsweg könnte er etwa 8,7 Millionen Aktien pro Quartal absetzen. Für schnelle Abverkäufe könnte Trump auf registrierte Programme zurückgreifen, ähnlich wie TPG und der Canada Pension Plan Investment Board zuletzt 30 Millionen Aktien von Viking Holdings in die freie Marktumgebung entließen.

Trumps Erläuterung vergangene Woche, er habe „absolut keine Verkaufsabsichten“, beflügelte die Aktien zwar kurzfristig, jedoch bleibt abzuwarten, ob dies der Realität entspricht oder lediglich ein taktisches Manöver war.

Mitschaffende wie Andy Litinsky und Wes Moss könnten ebenfalls schrittweise ihre Positionen abstoßen, ohne sofortige Offenlegungspflichten. Da deren Anteile weniger bedeutend sind, ist eine kurzfristige Entlastung der Aktienkurse potentiell weniger stark ausgeprägt.

Usha Rodrigues, Professorin für Gesellschaftsrecht an der University of Georgia, macht deutlich, dass die Gesetze von Angebot und Nachfrage nicht außer Kraft gesetzt werden können. Ein abruptes Aktienangebot würde den Preis unweigerlich belasten und volatile Marktbewegungen begünstigen.

Trump Media, das beinahe 3 Milliarden Dollar bewertet wird, verzeichnete im zweiten Quartal weniger als eine Million Dollar Umsatz und einen Nettoverlust von 16,4 Millionen Dollar. Die niedrigen Handelsvolumina und die finanzielle Performance erschweren auch die Verwendung der Aktien als Kreditsicherung.

Es bleibt spannend, welche Optionen Trump wählen wird, um seinen Unternehmensanteil zu handhaben, ohne den Aktienkurs zu drücken und regulatorische Risiken zu minimieren. Fest steht jedoch: Jegliche Bewegungen werden von den Märkten intensiv beobachtet werden.