Während einer Univision-Veranstaltung mit lateinamerikanischen Wählern stellte sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump unbequemen Fragen zu seiner Migrationspolitik, Wirtschaft und seiner ersten Amtszeit. Diese ungewohnte Situation rührt daher, dass Trump tendenziell konservativen Medien den Vorzug bei Interviews gibt. Interessant ist der Kontext: Auch seine Widersacherin, die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris, nahm kürzlich an einem Univision-Town-Hall-Event teil. Diese strategischen Auseinandersetzungen unterstreichen die Bedeutung der lateinamerikanischen Wähler in Schlüsselstaaten wie Arizona und Nevada.
Ein brisantes Thema war Trumps Behauptung über haitianische Migranten in Springfield, Ohio. Unbeirrt von Kritik und unabhängig von der vermeintlichen Absurdität seiner Aussagen, legte Trump nach und versicherte, dass er sich vor Ort selbst ein Bild machen will. Auch seine Rolle beim Kapitolaufstand vom 6. Januar 2021 wurde diskutiert. Trump, der in diesen Zusammenhang strafrechtlich angeklagt ist, wies alle Vorwürfe von sich und bestritt jegliches Fehlverhalten seinerseits.
In Bezug auf seine erste Amtszeit bedauerte Trump vorrangig die Auswahl bestimmter Mitarbeiter. Namen wie Mike Pence, John Bolton und Mark Esper sind nur einige der ehemaligen Weggefährten, die sich von ihm abgewandt haben. In der Gegenkampagne von Harris übernehmen Kommentare von Bolton und Esper, die Trump als Bedrohung für die Demokratie sehen, zentrale Rollen.
Ein weiteres Thema war Trumps Ansatz zur Reduzierung der nationalen Schulden, welchen er mit dem Wirtschaftswachstum und der Hilfe von Elon Musk bewältigen möchte. Trotz der wirtschaftlichen Expertise von Musk blieben konkrete Pläne für die Kürzung staatlicher Ausgaben jedoch vage.
Zum Schluss wurde Trump vor die Herausforderung gestellt, positive Eigenschaften von Kamala Harris zu benennen. Während er auf ihren Charme und Überlebenswillen verwies, konnte er sich einen sarkastischen Seitenhieb auf ihre politische Karriere nicht verkneifen.