Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich hinsichtlich der US-Hilfe für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend gezeigt. 'Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen. Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts', äußerte sich Trump im Interview mit dem Magazin 'Bloomberg Businessweek' auf die Frage, ob er Taiwan gegen China verteidigen würde. Er betonte, dass China Taiwan leicht angreifen könnte.
Trump argumentierte weiter, dass China jedoch wenig Interesse an einem Angriff haben dürfte, da sie nicht riskieren wollen, die wertvollen Chipfabriken auf der Insel zu verlieren. Er kritisierte gleichzeitig, dass Taiwan den USA deren Chip-Geschäft genommen habe und stellte die Frage: 'Wie dumm sind wir?'
Dabei bezeichnete der frühere US-Präsident den chinesischen Staatschef Xi Jinping als 'sehr guten Freund', fügte aber hinzu, dass sich diese Beziehung mit dem Ausbruch der Coronapandemie verändert habe.
Taiwan, eine Inselrepublik mit einer demokratischen Regierung, liegt nur eine Meerenge von China entfernt. China beansprucht Taiwan seit Jahrzehnten als Teil seines Territoriums, was immer wieder zu militärischen Spannungen führt. Zuletzt hat die internationale Gemeinschaft vermehrt Sorge geäußert, dass China in Taiwan einmarschieren könnte, ähnlich wie Russland in die Ukraine. Die USA gelten als ein wichtiger Verbündeter der demokratischen Inselrepublik.
Das Interview mit Trump soll laut Angaben des Magazins am 25. Juni in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida geführt worden sein, also kurz vor dem bevorstehenden Duell mit dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und rund zweieinhalb Wochen vor dem Attentat auf Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania.