19. September, 2024

Politik

Donald Trump entfacht erneut Streit um Haitianische Einwanderung: Ein Rückblick auf alte Vorurteile

Donald Trump entfacht erneut Streit um Haitianische Einwanderung: Ein Rückblick auf alte Vorurteile

Einst prägte der ehemalige US-Präsident Donald J. Trump in seiner Amtszeit das Narrativ der Angst vor haitianischen Einwanderern, das nun, während seines erneuten Wahlkampfs, wieder an Schärfe gewinnt. Bereits 2017 hatte Trump in einer kontroversen Äußerung im Weißen Haus behauptet, haitianische Einwanderer brächten AIDS mit ins Land, was große Empörung bei seinen wichtigsten Regierungsvertretern hervorrief.

Während der Pandemie der frühen 1980er Jahre, als die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Haitians als eine von vier Risikogruppen für die Verbreitung von AIDS identifizierten, keimten diese Stigmatisierungen auf. Tatsächlich distanzierte sich die CDC bereits 1985 von dieser Einstufung, doch Trumps Überzeugungen schienen von diesen Entwicklungen unberührt.

In einem Interview mit Fox News-Moderator Sean Hannity im Oktober 2021 wiederholte Trump diese Anschuldigung und thematisierte erneut die vermeintliche Bedrohung durch haitianische Einwanderer. Seine Statements trafen auf scharfe Kritik, besonders durch den Gouverneur von Ohio, der diese als "Unsinn" abtat. Trotz vieler Widerstände blieben Trumps Aussagen nicht ohne Folgen: Sie führten zu mehreren Bombendrohungen in Springfield und störten das Leben der Bewohner erheblich.

Auch bei einer Debatte gegen Vizepräsidentin Kamala Harris versäumte Trump nicht, Haitians herabzusetzen und verbreitete Gerüchte, dass diese Haustiere in Ohio verspeisen würden. Trumps Verachtung gegenüber Haitianern zeigte sich bereits 2018, als er sich vehement gegen einen Gesetzesentwurf zur Erleichterung legaler haitianischer Immigration aussprach. Zugleich arbeitete er daran, Programme zum Schutz vor temporärer Abschiebung und die Vergabe von Arbeitsvisa für haitianische Einwanderer zu beenden.

Der Ursprung von Trumps Haltung lässt sich wohl in seine Erfahrungen aus den 1980ern zurückführen, als Haitians in den USA vermehrt mit AIDS in Verbindung gebracht wurden. Seither hat Trump seine Meinung kaum geändert und setzt diese Narrativen weiterhin ein, um politische Ziele zu verfolgen.

Gesundheitsbehörden hingegen betonen, dass etwa zwei Prozent der haitianischen Bevölkerung, das entspricht rund 180.000 Menschen, mit HIV infiziert sind – eine Quote, die höher als in den USA, aber viel niedriger als in zahlreichen afrikanischen Ländern liegt. Tatsächlich gibt es somit nur wenig Hinweise darauf, dass AIDS-infizierte Haitians massenhaft in die USA einwandern.