In einem aufschlussreichen Interview mit NBC News' 'Meet the Press with Kristen Welker' hat der designierte Präsident Donald Trump erklärt, dass er nicht beabsichtige, den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, von seinem Posten zu entfernen, wenn er im Januar das Amt übernimmt. Ein überraschend harmonisches Signal, angesichts der Vergangenheit, in der die beiden oft über Zinspolitik aneinandergeraten sind. Trump äußerte vermutend, wenn er Powell tatsächlich zum Rücktritt auffordern würde, könnte dieser möglicherweise nachgeben. Jedoch hegt Trump Zweifel, ob Powell freiwillig das Feld räumen würde. Diese Aussage bekommt besonderes Gewicht, da Powell bereits klargestellt hat, vorzeitig nicht abzutreten und auf die gesetzlich festgelegte Amtszeit besteht. Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, die Hypothekenzinsen zu senken, was auf mögliche zukünftige Spannungen hindeutet, sollten sich die Interessen der Fed und des Hauses Trump erneut kreuzen. Potenziellen Konflikten zum Trotz versprach Powell, seine Amtszeit zu Ende zu führen. In der Vergangenheit hatte Trump Powell wegen Zinserhöhungen scharf kritisiert, das Verhältnis der beiden geriet insbesondere Ende 2018 auf Abwege, als Trump erwog, den Notenbankchef zu entlassen. Der damalige Tonfall brach mit der langjährigen Tradition US-amerikanischer Präsidenten, sich nicht direkt in die unabhängige Arbeit der Zentralbank einzumischen. Ein jüngster Trend gibt Hoffnung: Der Markt erwartet, dass die Fed bei ihrem bevorstehenden Treffen am 17.-18. Dezember die Zinsen weiter senken wird. Einer solchen Entscheidung könnte Trump wohl mit Zufriedenheit entgegensehen, helfen niedrigere Zinsen doch den Mietern und Kreditnehmern im Land.