Der US-Dollar hielt sich am Dienstag fest auf starkem Niveau, während die Händler vor der erwarteten Zinssenkung in den Vereinigten Staaten langfristige Zinserwartungen nach oben korrigierten. Der Euro verlor weitgehend an Attraktivität und steuert in diesem Kalenderjahr auf einen Rückgang von fast 5 % gegenüber dem Dollar zu. Der Kurs lag nicht weit entfernt von einem Jahrestief bei 1,0518 Dollar. Die Renditedifferenz zwischen den zehnjährigen Anleihen der USA und Deutschlands beträgt 216 Basispunkte und hat sich in drei Monaten um nahezu 70 Basispunkte ausgeweitet. Der japanische Yen verlor im siebten aufeinanderfolgenden Handelstag leicht auf 154,17 Yen pro Dollar. Marktbeobachter haben ihre Erwartungen an eine Zinsanhebung in Japan für diese Woche reduziert und sehen einen möglichen Schritt im Januar. Am Mittwoch verkündet die Federal Reserve ihre Entscheidung zur Zinspolitik; Terminkontrakte deuten auf eine 94-Prozent-Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung hin. Dies geschieht trotz eines dreijährigen Hochs der Aktivität im Dienstleistungssektor laut einer Umfrage von S&P Global zu Einkaufsmanagern. Die Schätzung des Bruttoinlandprodukts der Atlanta Fed für das vierte Quartal liegt bei 3,3 %, was die robusten US-Wirtschaftsaussichten unterstreicht und die Renditen sowie den Dollar weiter stärkt. Nach einer erwarteten Zinssenkung am Mittwoch sind die Marktchancen für eine weitere Senkung um 25 Basispunkte oder gar keine Senkung im gesamten Jahr 2025 auf 37 % gestiegen. Dies markiert einen Anstieg gegenüber 21 % in der Vorwoche. Brent Donnelly von Spectra Markets bemerkte, dass die Federal Reserve aufgrund der unklaren geldpolitischen Lage und zäher Preisniveaus möglicherweise vorsichtiger agieren wird. Neben der Fed treten diese Woche auch die Bank von Japan, die Bank of England und die Norges Bank zusammen, die am Donnerstag voraussichtlich keine Änderungen vornehmen werden. Die Schwedische Riksbank wird hingegen möglicherweise die Zinsen um 50 Basispunkte senken. Das britische Pfund erlebte am Montag einen Aufschwung, nachdem Umfragen Preiserhöhungen signalisierten. Neue Daten am Dienstag könnten weiteren Aufschluss über den Lohndruck geben. Der kanadische Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren, belastet durch sinkende Zinsen und die Bedrohung durch US-Zölle. Der Rücktritt der Finanzministerin Chrystia Freeland verschärfte den Druck auf die Regierung. Die australischen und neuseeländischen Dollar hielten sich nahe ihren Jahrestiefs, wurden jedoch durch die schwachen chinesischen Konjunkturdaten nicht weiter belastet, da mit verstärkten staatlichen Ausgaben gerechnet wird.