13. Dezember, 2024

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Dollar im Höhenflug: Zwischen Zinssenkungen und globalen Nachwirkungen

Dollar im Höhenflug: Zwischen Zinssenkungen und globalen Nachwirkungen

Der Dollar erlebt ein bemerkenswertes Comeback und steigt auf ein Hoch von zweieinhalb Wochen gegenüber den wichtigsten Währungen. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Erwartung, dass die US-Notenbank Federal Reserve in der kommenden Woche ihre Leitzinsen senken wird, jedoch danach eine abwartende Haltung zu weiteren Senkungen einnehmen könnte. Unterstützung erfährt die US-Währung auch durch die jüngsten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und der Schweizerischen Nationalbank sowie Spekulationen, dass die Bank of Japan bei ihrem Treffen in der nächsten Woche auf eine Zinsanhebung verzichten wird. Der Dollar-Index, der den Wert des Dollars gegenüber Euro, Yen und drei weiteren Rivalen misst, kletterte zum ersten Mal seit dem 26. November auf 107,05 Punkte. Innerhalb der Woche verzeichnete der Index einen Anstieg von mehr als 1%. Leichte Schwächen in den US-Produzentenpreis-Indizes, trotz insgesamt heißer Zahlen, untermauerten die Markterwartung einer bevorstehenden Fed-Senkung am 18. Dezember. Ein Anstieg der Arbeitslosenanträge zeigt derweil eine allmähliche Abkühlung des Arbeitsmarktes, wie erwartet. Laut CME's FedWatch Tool sehen Händler die Senkung beim kommenden Treffen als sicher an, jedoch stehen die Chancen für eine weitere Senkung im Januar nur bei 21%. FX-Experte Rodrigo Catril von der National Australia Bank erklärte, dass der Fortschritt in Richtung Inflationsziel sich verlangsamt hat und die Wirtschaft weiterhin gut performt. Dies ermögliche es den Entscheidungsträgern, eine vorsichtigere Herangehensweise für Lockerungen im Jahr 2025 zu verfolgen. San Francisco Feds Präsidentin Mary Daly äußerte sich diesen Monat zufrieden mit einer aktuellen Zinssenkung, plädiert aber für eine umsichtigere Strategie bei künftigen Kürzungen. Der Dollar stieg leicht gegen den Yen auf 152,935 und erreichte damit das höchste Niveau seit dem 27. November. Ein Viertelpunktanstieg durch die Bank of Japan am 19. Dezember wird nur mit 23% Wahrscheinlichkeit erwartet. Gegen den Franken blieb der Dollar nach einem nächtlichen Anstieg von 0,93% weitgehend stabil. Der Euro hingegen erlebte eine Fortsetzung seines Abwärtstrends, während das britische Pfund leicht nachgab. Der chinesische Yuan gab im Offshore-Handel weiter nach, trotz der Absichtserklärungen Chinas, die Wirtschaftspolitik anzupassen. Auch der australische Dollar, oftmals als Stellvertreter für die chinesische Wirtschaft betrachtet, befindet sich wieder auf einem Abwärtstrend nach besser als erwarteten Arbeitsmarktzahlen. Bitcoin zeigte sich stabil nahe der 99,500-Dollar-Marke nach einem rasanten Anstieg auf ein Allzeithoch Anfang Dezember.