08. Januar, 2025

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Dollar im Höhenflug, Yen auf schwachen Füßen: US-Wirtschaftsdaten überraschen

Dollar im Höhenflug, Yen auf schwachen Füßen: US-Wirtschaftsdaten überraschen

Der US-Dollar zeigt sich am Mittwoch von seiner starken Seite, während der Yen in Gefahr läuft, auf ein Niveau zu fallen, das bereits im letzten Jahr interventionistische Maßnahmen ausgelöst hatte. Hintergrund dieses Devisenwettlaufs sind überraschend robuste Wirtschaftsdaten aus den USA, die zu einem Anstieg der Renditen führten und die Erwartungen von Zinssenkungen durch die Federal Reserve in den Schatten stellten.

In der Nacht erreichte der Yen gegenüber dem Dollar mit 158,42 ein Tief, das seit fast sechs Monaten nicht mehr gesehen wurde. Aktuell hält er sich bei 158,15. Dabei hatte Japans Finanzminister Katsunobu Kato erst kürzlich vor spekulativem Yen-Verkauf gewarnt, denn der Wechselkurs nähert sich der 160er-Marke, die zuletzt Währungsinterventionen provozierte.

Bart Wakabayashi, Leiter der Tokyo-Niederlassung von State Street, kommentierte, dass starke Zahlen aus den USA und steigende Zinssätze die Erwartungen an baldige Zinssenkungen auf den späten Sommer oder darüber hinaus verschieben. Diese veränderte Erwartungshaltung verleiht dem Dollar zusätzliche Stärke.

Auch der Euro und das britische Pfund mussten gegenüber dem Dollar Verluste hinnehmen, während der chinesische Yuan unter Druck bleibt. Überraschende US-Arbeitsmarktdaten für November sowie eine beschleunigte Aktivität im Dienstleistungssektor untermauern die robuste Lage der US-Wirtschaft. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen auf ein Acht-Monats-Hoch, was die Anleger veranlasste, ihre Zinssenkungserwartungen anzupassen.

In Neuseeland, das sich in einer Rezession befindet, rutschte der Kiwi nahe an ein Zwei-Jahres-Tief. Ähnlich erging es dem australischen Dollar, der aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten ebenfalls im Minus steht. Daten zur australischen Inflation zeigten zwar einen Anstieg der Gesamtinflation, ein Rückgang der Kerninflation stärkte jedoch die Argumente für mögliche Zinssenkungen.