Das jüngst von Donald Trump an die sogenannten BRICS-Staaten gerichtete Ultimatum, an einem US-dollarzentrierten Finanzsystem festzuhalten, stößt auf Skepsis bei Marktexperten. Diese befürchten, dass Trumps Versuche einer solchen Machtsicherung nach hinten losgehen könnten. Ehemalige Insider wie Mark Sobel, der auf vier Jahrzehnte Währungspolitik beim US-Schatzamt zurückblickt, sehen die Idee der Schwellenländer, eine eigene einheitliche Währung zu schaffen, als unrealistisch an. Dennoch könnten Trumps Drohungen, BRICS mit hohen Zöllen zu sanktionieren, die Bestrebungen solcher Länder durchaus befeuern, sich von der bisherigen Dollar-Abhängigkeit zu lösen. Eine eventuell beschleunigte Abkehr vom Dollar könnte seinen Ursprung auch in Trumps unberechenbaren Social-Media-Aktivitäten finden, die bereits zuvor für erhebliche Marktvolatilität verantwortlich waren. Laut Rodrigo Catril von der National Australia Bank bleibt der Dollar zwar global führend aufgrund seiner Liquidität und als bevorzugte Kreditwährung, doch könnte weiterer Druck seitens Trump diesen Status ins Wanken bringen. Brad Setser vom Council on Foreign Relations bemerkte, dass Trumps Äußerungen nicht nur die Nerven der Investoren strapazieren, sondern im Umkehrschluss potenziellen Alternativen zum Dollar mehr Gewicht verleihen könnten. Trotz Trumps Mahnungen sind sich Experten einig, dass es leicht gesagt, aber schwer getan ist, die grüne Währung vom Thron zu stoßen. Die unumstrittene Größe der US-Wirtschaft, die Sicherheit der Staatsanleihen und der Status des Dollars als weltweit bevorzugtes Zufluchtsmittel unterstreichen die Herausforderungen einer solchen Entwicklung. Die BRICS-Staaten, in deren Händen mehr als 40% der weltweiten Devisenreserven liegen, erörtern dennoch weiterhin Möglichkeiten zur Verringerung ihrer Dollar-Abhängigkeit.