Der US-Dollar setzt seine Rallye vom Freitag unaufhaltsam fort und erreicht ein Einjahreshoch. Den Treiber dieser Entwicklung stellt die jüngste Haltung der US-Notenbank dar, deren Vorsitzender Jerome Powell bei seinem Vortrag bekräftigte, dass es keine Eile für Zinssenkungen gibt. Die robuste Wirtschaft, ein starker Arbeitsmarkt und die Inflationsrate, die über dem Zielwert von 2% liegt, mindern die Erwartungen an baldige geldpolitische Anpassungen.
Der Druck auf Zinssenkungen im nächsten Monat hat nachgelassen, was sich auch bei den Fed-Funds-Futures zeigt. Diese verloren an Boden und deuten für Ende 2025 lediglich Zinssenkungen von 71 Basispunkten an. Das Vertrauen in eine nahende Zinssenkung sank von 82,5% auf 61%.
Die Dollar-Stärke hinterließ Spuren auf den globalen Märkten – insbesondere der Euro geriet gegenüber dem Greenback ins Straucheln und fiel auf ein Einjahrestief. Auch an den US-Börsen herrscht Abwärtstrend: Die Nasdaq-Futures gaben um 0,4% nach, während S&P 500-Futures um 0,3% fielen. Selbst der EUROSTOXX 50 musste ein Minus von 0,5% hinnehmen.
In Asien spiegelte sich die allgemeine Unsicherheit wider: Der MSCI-Asien-Pazifik-Index ohne Japan fiel um 0,1% und verzeichnete den größten Wochenverlust seit zwei Jahren. Im Gegensatz dazu konnte der japanische Nikkei, gestützt durch einen schwächeren Yen und solideren Exportaussichten, um 1,1% zulegen, blieb jedoch auf Wochensicht im Minus.
Optimistische Einschätzungen, dass die US-Notenbank die Zinssätze möglicherweise früher und langsamer senken könnte, gewinnen unter Analysten an Boden. Goldman Sachs warnt vor einer Entspannung bereits im Dezember oder Januar, während JPMorgan weiterhin mit einer Zinssenkung im Dezember rechnet, jedoch die Reduzierungserwartungen im Januar anpasst.
Die kurzfristigen amerikanischen Anleiherenditen kletterten in der Nacht und verharrten am Freitag auf einem hohen Niveau bei 4,36%. Auf den Währungsmärkten verzeichnet der Dollar kontinuierlich Gewinne. Gegenüber dem Yen setzte sich der fünftägige Aufwärtstrend fort, wobei ein Höchststand von 156,56 Yen erreicht wurde – der höchste seit Juli. Der Euro hingegen erlebte einen herben Rückschlag und notierte bei 1,0529 US-Dollar, was einen wöchentlichen Verlust von 1,77% bedeutet.