Am letzten Handelstag des Jahres präsentiert sich der Dollar stabil und setzt seinen Kursgewinn 2024 gegenüber den meisten Währungen fort. Investoren zeigen sich vorbereitet auf weniger drastische Zinssenkungen in den USA sowie die bevorstehenden politischen Maßnahmen der Trump-Administration.
Angetrieben durch steigende Renditen bei US-Staatsanleihen bewegt sich der Yen in Richtung seines niedrigsten Niveaus seit Juli. Am Dienstag notierte er bei 157,02 pro Dollar, was einen Rückgang um 10 % im Jahr 2024 andeutet und damit das vierte Jahr in Folge im Minus gegen den Dollar beschreibt.
In Japan bleiben die Märkte für den Rest der Woche geschlossen. Mit dem nahe stehenden Neujahrsfeiertag und damit gebotenen Marktschließungen am Mittwoch wird mit extrem dünnem Handelsvolumen gerechnet.
Der Dollarindex, welcher den Greenback gegenüber sechs anderen Hauptwährungen misst, verharrt bei 108,06 – nahe des Zwei-Jahres-Hochs, das diesen Monat verzeichnet wurde. Der Index stieg 2024 um 6,6 %, da Händler ihre Erwartungen bezüglich tiefer Zinsschnitte im nächsten Jahr zurückgeschraubt haben.
Die überraschende Anpassung der Federal Reserve, im Dezember die Zinssenkungen für 2025 nur um 50 Basispunkte und nicht wie vorher annehmend um 100 Basispunkte zu reduzieren, zeigte die Inflation als anhaltend robust. Vor diesem Hintergrund kalkulieren Strategen von Goldman Sachs mit drei Zinssenkungen der Fed im kommenden Jahr, zuversichtlich, dass die Inflation weiter sinken wird.
Erwartungen auf Donald Trumps künftige Wirtschaftsmaßnahmen – lockere Regulierung, Steuersenkungen, Tariferhöhungen und striktere Einwanderung – tragen ebenfalls zur Verbesserung des Dollarkurses bei. Diese Politik sei sowohl wachstums- als auch inflationsfördernd, wodurch die US-Renditen gestützt werden.
Die Möglichkeit, dass US-Zinsen länger hoch bleiben, belastet andere Währungen, speziell in Schwellenländern, da Händler über die erheblichen Zinsdifferenzen zwischen den USA und anderen Volkswirtschaften besorgt sind.
Der Euro, der in diesem Jahr einen Rückgang von 5,7 % gegen den Dollar erwartet, steht ebenfalls unter Druck. Händler prognostizieren, dass die EZB schärfer bei ihren Zinssenkungen als die Fed vorgehen wird. Aktuell bleibt der Euro relativ stabil bei 1,04025 Dollar, jedoch nah an dem Zwei-Jahres-Tief von 1,03315 Dollar im November.
Gary Dugan, CEO des Global CIO Office, merkt an, dass die Märkte nach einer initial euphorischen Reaktion auf Trumps Wiederwahl nunmehr die prioritären politischen Maßnahmen kritisch beurteilen.