05. November, 2024

Märkte

Dollar auf Talfahrt: Ungewissheiten im US-Wahlkampf beeinflussen Märkte

Dollar auf Talfahrt: Ungewissheiten im US-Wahlkampf beeinflussen Märkte

Der US-Dollar hat am Montag an Wert verloren, da sich Investoren aus Positionen zurückzogen, die von der Annahme profitierten, der frühere republikanische Präsident Donald Trump könnte die anstehende Präsidentenwahl gewinnen. Laut Karl Schamotta, Chef-Marktstratege bei Corpay in Toronto, zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Wahrscheinlichkeit eines vollständigen republikanischen Sieges gemäß Vorhersagemärkten und Umfragen.

Während einige Umfragen einen Aufstieg der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris zeigen, bleibt das Rennen insgesamt eng. Besonders auf Wettseiten für Wahlen hat Harris an Schwung gewonnen und führt auf PredictIt, während Polymarket weiterhin Trump favorisiert. Trumps Politik in Bezug auf Zölle und Immigration wird tendenziell als inflationstreibend wahrgenommen, was die Renditen längerfristiger US-Staatsanleihen und den Dollar stärken könnte.

Der Dollarindex fiel zuletzt um 0,24 % auf 103,69 Punkte. Der Euro konnte um 0,6 % auf 1,0899 $ zulegen, während der Dollar gegenüber dem japanischen Yen um 0,76 % auf 151,82 fiel. Das Offshore-Chinesische Yuan legte um 0,53 % auf 7,102 pro Dollar zu und der mexikanische Peso verstärkte sich um 1,49 % auf 19,992. Diese Währungen waren in den vergangenen Wochen aufgrund erwarteter neuer Zölle unter einer möglichen Trump-Präsidentschaft unter Druck geraten.

Gleichzeitig fiel Bitcoin um 1,21 % auf 68.359 $. Trump wird von Analysten als kryptofreundlicher als Harris betrachtet. Die Erwartungen an die Federal Reserve, die Zinsen bei ihrem zweitägigen Treffen am Donnerstag um 25 Basispunkte zu senken, bleiben hoch, wobei Analysten auch eine mögliche Aussetzung einer weiteren Senkung im Dezember diskutieren.

Der jüngste Arbeitsmarktbericht zeigte, dass im Oktober weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen wurden, was Fragen zur Stärke des Arbeitsmarktes aufwirft. Ähnliche Herausforderungen bestehen für Investoren bei Entscheidungen anderer Zentralbanken, da die Bank von England, die Riksbank und die Norges Bank ebenfalls relevante Zinsentscheidungen treffen. Die BoE steht unter Druck nach einem starken Rückgang der Staatsanleihenpreise in Folge des kürzlich veröffentlichten Haushaltsplans der Labour-Regierung.

Zusammengefasst bleibt die wirtschaftliche und politische Landschaft herausfordernd, mit zahlreichen Unbekannten, die die Märkte weiterhin in Bewegung halten.