Ein teures Kleingeld
Es klingt absurd, aber es ist Realität: Der US-Penny kostet mehr in der Herstellung, als er wert ist. Laut einem Bericht der US Mint beliefen sich die Produktionskosten für den Penny im Jahr 2023 auf über drei Cent pro Münze.
Insgesamt gab die Regierung 86 Millionen Dollar aus, um mehr als 4,5 Milliarden Pennys herzustellen – und das in einer Zeit, in der Bargeldnutzung ohnehin stark abnimmt.
Der Penny ist seit Jahrzehnten Zielscheibe von Reformbestrebungen. Doch trotz parteiübergreifender Einigkeit über die Ineffizienz der Münze, blieb er bis heute in Umlauf. Mit dem Vorstoß des DOGE – dem „Department of Government Efficiency“ unter Elon Musk – könnte sich das nun ändern.
Warum ist der Penny so teuer?
Die steigenden Kosten des Pennys sind vor allem auf die Materialpreise zurückzuführen. Ursprünglich aus reinem Kupfer gefertigt, besteht der Penny seit 1982 zu 98 Prozent aus Zink. Doch auch Zink ist nicht mehr so günstig wie früher.
Laut dem Bericht der US Mint stiegen die Kosten für die Herstellung des Pennys im Jahr 2023 um fast 13 Prozent – mehr als bei jeder anderen Münze.
Die Ineffizienz des Pennys ist kein neues Thema. Bereits in den 1970er-Jahren diskutierte der Kongress über die Einstellung der Ein-Cent-Münze. Dennoch wurde die Produktion immer wieder verteidigt – vor allem von Interessenvertretern der Zink-Industrie und traditionellen Bargeldbefürwortern.
Weniger Bargeld, weniger Bedarf
Neben den steigenden Produktionskosten wird der Penny auch durch die sinkende Nutzung von Bargeld infrage gestellt. Eine Umfrage der Federal Reserve zeigte, dass im Jahr 2023 nur noch 16 Prozent aller Zahlungen in den USA in bar getätigt wurden – ein Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Doch obwohl Bargeld insgesamt auf dem Rückzug ist, bleibt der Penny ein emotionales Thema. Viele Amerikaner verbinden mit der Münze Tradition und Nostalgie. Historiker weisen darauf hin, dass der Penny das älteste durchgehend geprägte Zahlungsmittel der USA ist.
Andere Länder machen es vor
Tatsächlich hat sich bereits eine Reihe von Ländern von ihren Kleinstmünzen verabschiedet. Kanada stellte 2012 die Produktion des „Canadian Penny“ ein und rundete Preise stattdessen auf die nächsten fünf Cent auf. Schweden verzichtete bereits in den 1980er-Jahren auf die kleinste Einheit ihrer Währung.
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Auch die USA haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage sind, ineffiziente Münzen abzuschaffen. Der Half-Cent, einst Teil des Währungssystems, wurde 1857 eingestellt. Kritiker fragen sich, warum der Penny 166 Jahre später noch existiert.
Was plant DOGE?
In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) stellte das DOGE die Kosten des Pennys öffentlich infrage – ein Signal, dass Musk und sein Team das Thema auf die politische Agenda setzen wollen.
Doch DOGE hat nicht die Macht, den Penny allein abzuschaffen. Dafür müsste der Kongress ein entsprechendes Gesetz verabschieden. Alternativ könnte der Finanzminister entscheiden, die Produktion einzustellen, wenn der Bedarf nicht mehr gegeben ist.
DOGE selbst wurde durch ein Dekret von Präsident Trump geschaffen, mit dem Ziel, die IT-Systeme der Bundesregierung zu modernisieren. Doch die Bemühungen um den Penny zeigen, dass Musk offenbar eine breitere Agenda verfolgt – von Software bis Kleingeld.