04. März, 2025

Märkte

Docht der Euphorie: Abverkauf am Börsenmarkt zeigt Schattenseiten politischer Spannungen

Docht der Euphorie: Abverkauf am Börsenmarkt zeigt Schattenseiten politischer Spannungen

Die wohlverdienten Kursgewinne vom Wochenstart schwanden am Dienstag am deutschen Aktienmarkt ebenso rasch, wie sie erblüht waren. Der Dax verzeichnete einen dramatischen Absturz und verzeichnete seinen schlimmsten Tagesverlust seit drei Jahren. Grund für die schlechte Stimmung waren laut Marktexperten die Spannungen im internationalen Handel, welche zu ausgeprägten Gewinnmitnahmen führten.

Nach seinem anfänglichen Höhenflug über die 23.000-Punkte-Marke fiel der deutsche Leitindex um 3,54 Prozent auf 22.326,81 Punkte zurück. Der Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Jochen Stanzl, unterstrich die Befürchtungen eines globalen Handelskriegs, der stark auf das Vertrauen in den Dax und seine Abhängigkeit vom Welthandel drückt. Auch der MDax büßte erheblich ein, sank um 3,28 Prozent auf 28.038,73 Punkte.

Der EuroStoxx 50 sowie die Börsen in den USA zeigten ebenfalls Schwäche, wobei der Dow Jones um 1,5 Prozent nachgab, während die Nasdaq-Indizes um etwa ein Prozent fielen. Thomas Altmann von QC Partners hob hervor, dass die Märkte verstärkt durch politische Turbulenzen beeinflusst werden, was ihre Schwankungsanfälligkeit erhöht.

US-Präsident Donald Trumps jüngste Zollmaßnahmen gegenüber China führten zu Gegenreaktionen, welche die Handelsordnung massiv erschütterten. DIHK-Außenwirtschaftsexperte Volker Treier betonte die negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Fahrzeugbauer wie Volkswagen, Mercedes, Porsche und BMW gerieten besonders unter Druck, ebenso wie der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und der Autozulieferer Continental.

Rüstungsaktien wie Rheinmetall konnten sich der Abwärtsspirale ebenfalls nicht entziehen. Marktteilnehmer nahmen an, dass eine erhöhte Verteidigungsbudgetierung noch lange nicht gesichert sei und es Zeit brauche, bis solche politischen Entscheidungen finanzielle Auswirkungen zeigen. Renk und Hensoldt stachen dabei mit individuellen Kursbewegungen hervor.

Im Gesundheitssektor sorgte Fresenius durch den Verkauf von FMC-Anteilen für Aufsehen und belastete die Aktien der Tochtergesellschaft. Der Schritt diente jedoch der Schuldensenkung von Fresenius selbst, was positiv bewertet wurde. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex verzeichnete hingegen Kursgewinne dank des Aktienkaufs durch Finanzchef Ilya Hartmann, der dem Unternehmen Rückhalt verschafft.