16. September, 2024

Wirtschaft

DIW-Prognose: Nullwachstum statt Aufschwung

DIW-Prognose: Nullwachstum statt Aufschwung

Die jüngste Konjunkturprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeichnet ein gedämpftes Bild für das laufende Jahr. Die Forscher korrigierten ihre vorherige Erwartung eines leichten BIP-Wachstums von 0,4 Prozent nun auf Null. „Die erhofften Erholungen aus der Industrie, die wir zu Beginn des Jahres hatten, haben sich nicht materialisiert“, erklärte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. Auch der private Konsum blieb hinter den Erwartungen zurück, da Verbraucher ihr Geld lieber sparen. Die aktuelle Sparquote liegt bei 10,8 Prozent.

Bereits zuvor hatten das Münchner Ifo-Institut, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sowie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) ihre Erwartungen auf Nullwachstum bzw. 0,1 Prozent gesenkt. Geraldine Dany-Knedlik betonte jedoch, dass der wirtschaftliche Aufschwung nur verschoben sei. Für 2024 prognostiziert das DIW ein Wachstum von 0,9 Prozent und für 2026 gar 1,4 Prozent.

Treiber der erwarteten Erholung soll vor allem der Konsum sein, der durch gestiegene Reallöhne, insbesondere im öffentlichen Dienst sowie in der Metall- und Elektroindustrie, gestützt wird. Auch im Außenhandel und bei den Investitionen seien positive Signale infolge der Zinswende der Europäischen Zentralbank erkennbar. Besonders im Dienstleistungssektor, etwa im IT-Bereich oder Reiseverkehr, werde ein Anstieg der deutschen Exporte erwartet.

Weltwirtschaftliche Risiken bestehen jedoch weiterhin. Eine Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsident oder eine Eskalation der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten könnten die globalen Märkte beeinträchtigen. Auch hausgemachte Probleme, wie ein Erstarken der AfD, könnten der Wirtschaft schwer zusetzen.