In den letzten zwölf Monaten haben Dividendenaktien einen klaren Rückstand gegenüber Technologieaktien verzeichnet. Dies änderte sich jedoch kürzlich, als große Technologieunternehmen begannen, Dividendenpolitiken zu implementieren. Die bevorstehende Entscheidung der US-Notenbank über Zinssenkungen könnte den Dividendenwerten einen zusätzlichen Schub verleihen.
Langfristige Marktentwicklungen zeigen, dass Dividenden seit 1926 etwa 32 Prozent der Gesamtrendite des breiteren Marktes ausmachten, so ein Bericht von S&P Dow Jones Indices. Gerade in Zeiten hoher Inflation, wie in den 1940er, 1960er und 1970er Jahren, haben Dividenden zu stabilen Gesamtrenditen beigetragen. Ein besonders bekannter Dividendenansatz ist der Dividend Aristocrats Index, der Unternehmen mit mindestens 25 aufeinanderfolgenden Jahren Dividendenwachstum verfolgt. Dieser Index hat sich langfristig durch geringere Volatilität und höhere risikobereinigte Renditen im Vergleich zum breiteren Markt ausgezeichnet.
Vor kurzem wurde Vishay Intertechnology, ein amerikanisches Unternehmen, das sich auf diskrete Halbleiter und passive elektronische Bauteile spezialisiert hat, von Hedgefonds erneut in den Blick genommen. Trotz eines schwierigen Jahresverlaufes, das durch Herausforderungen in der globalen Halbleiterindustrie und einem Rückgang des Aktienkurses um über 28 Prozent gekennzeichnet war, bleibt das Unternehmen entschlossen, seine Kapazitäten zu erweitern und die Margen zu verbessern.
Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete Vishay Intertechnology einen Umsatz von 741,2 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Trotz dieser Herausforderungen plant das Unternehmen Investitionen von 360 bis 390 Millionen US-Dollar für 2024 und insgesamt 2,6 Milliarden US-Dollar von 2023 bis 2028.
Die laufenden Bemühungen zur Verbesserung durch Kapitalausgaben spiegeln sich auch in der Dividendenpolitik von Vishay wider. Mit einer vierteljährlichen Dividende von 0,10 US-Dollar pro Aktie beläuft sich die Dividendenrendite auf 2,09 Prozent. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 kehrte das Unternehmen 52,6 Millionen US-Dollar durch Dividenden und Aktienrückkäufe an seine Aktionäre zurück.
Analysten gehen davon aus, dass Unternehmen künftig vermehrt Dividenden auskehren werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Insbesondere in einem Marktumfeld, in dem lediglich Preissteigerungen möglicherweise nicht ausreichen, um die Bedürfnisse einkommensorientierter Investoren zu erfüllen. Dennoch mahnen Experten wie Michael Clarfeld von ClearBridge Investments zur Vorsicht und raten Investoren, die Cashflows und Ausschüttungen der Unternehmen genau zu prüfen.
Die jüngsten Rückgänge bei den Dividendenaktien haben diese für Anleger attraktiver gemacht. Mit einer Steigerung um fast 9 Prozent seit Beginn des Jahres 2024 ist der Dividend Aristocrats Index wieder auf dem Vormarsch, obwohl der breitere Markt eine Rendite von 16,5 Prozent verzeichnet. Diese Berechenbarkeit und Stabilität könnten Dividendenaktien in volatilen Zeiten zu einer bevorzugten Anlage machen.