23. Dezember, 2024

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Dividendenrückgang droht: Automobilbranche unter Druck

Dividendenrückgang droht: Automobilbranche unter Druck

Viele Aktionäre deutscher Großkonzerne sehen sich mit der Aussicht auf geringere Dividendenzahlungen konfrontiert. Laut Schätzungen der Dekabank wird die Ausschüttungssumme der 90 Unternehmen im Dax und MDax für das Geschäftsjahr 2024 auf etwa 59 Milliarden Euro sinken, rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptgrund für diesen Rückgang ist die angespannte Lage in der Automobilindustrie. Insbesondere BMW, Mercedes und Volkswagen stehen im Fokus. Diese Automobilriesen werden voraussichtlich zusammen 9,9 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten, vier Milliarden Euro weniger als zuvor. Dekabanks Kapitalmarktexperte Joachim Schallmayer warnt, dass die Summe weiter schrumpfen könnte, insbesondere angesichts geplanter Werksschließungen und Personalabbauprozesse bei Volkswagen, was zu weiterem Druck auf deren Dividendenausschüttung führen dürfte. Trotz der Herausforderungen in der Automobilbranche halten sich die Dax-Konzerne insgesamt relativ stabil. Die Dividendenhöhe könnte mit prognostizierten 52,2 Milliarden Euro nur knapp das Rekordniveau von 55 Milliarden Euro aus dem Vorjahr verfehlen. Derzeit planen 23 der 40 Dax-Unternehmen eine Erhöhung der Dividende je Aktie. Besonders die Anteilseigner von Allianz dürfen auf eine ansehnliche Ausschüttung von rund 5,9 Milliarden Euro hoffen. Bei neun Dax-Unternehmen bleibt die Dividende voraussichtlich konstant. Geringere Auszahlungen werden außer im Autosegment bei BASF und Airbus erwartet, wobei letztere im Vorjahr von einer Sonderzahlung profitierten. Im MDax zeigt sich ein positiver Trend: Die dort gelisteten 50 Unternehmen werden schätzungsweise 6,85 Milliarden Euro an Dividenden für das Jahr 2024 verteilen, was einem Anstieg von knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei 28 dieser Unternehmen wird eine Erhöhung der Dividende prognostiziert, während bei 18 Unternehmen die Dividenden stabil bleiben sollen. Vier Unternehmen könnten allerdings ihre Ausschüttungen kürzen.