In der Bundesrepublik Deutschland zeigen sich tiefergehende Ursachen der konjunkturellen Stagnation, die nicht ausschließlich externer Natur sind, vielmehr zu einem wesentlichen Teil in den innerpolitischen Diskursen wurzeln. Dabei steht insbesondere die konträre Auffassung der Zukunftsstrategie zwischen dem Finanzministerium unter der Leitung von Christian Lindner und dem Wirtschaftsminister Robert Habeck im Fokus. Der zähe Kampf um ein effektives Wachstumspaket, das letztendlich nur in deutlich reduzierter Form realisiert werden konnte, verursacht Unmut und Unbehagen in den Vorstandsetagen zahlreicher Unternehmen.
Die Ernüchterung in der deutschen Unternehmenslandschaft ist nicht zu übersehen. Einige Betriebe sehen sich gezwungen, ihre Produktion herunterzufahren oder gänzlich einzustellen, bedingt durch die exorbitant hohen Energiekosten, die sie im internationalen Vergleich ins Hintertreffen geraten lassen. Weiterhin werden Investitionen in wegweisende Technologien aufgeschoben oder die Produktion wird verlegt in Staaten, die mit lukrativeren unternehmerischen Rahmenbedingungen locken, etwa in Bezug auf steuerliche Vorteile.
Besonderer Handlungsbedarf wird bei der Steuerpolitik gesehen. Mit einer durchschnittlichen Steuerbelastung von rund 30 Prozent nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein, die sich letztlich zulasten der Arbeitsplätze und somit auch der Fundamente des sozialstaatlichen Gefüges auswirkt. Vonseiten der Bundesregierung wird demnach ein Reformbedarf erkannt, der unumgänglich scheint, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen und so die Prosperität des Landes langfristig zu sichern.