Disney+ verliert Indiana-Jones-Klassiker an Paramount+

In einer überraschenden Wendung für Indiana-Jones-Fans hat Walt Disneys Streaming-Dienst Disney+ Anfang der Woche die ersten vier Filme der ikonischen Abenteuerserie aus dem Angebot genommen. Diese sind nun ausschließlich auf der Plattform von Paramount Global, Paramount+, verfügbar. Die Filme und Shows wechseln häufiger die Plattformen, doch Paramount war schon immer der Vertreiber dieser Klassiker. Disney hatte 4 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Lucasfilm investiert, dem Studio hinter Indiana Jones, und brachte letztes Jahr den wohl letzten Teil der Serie heraus. Es ist verständlich, dass sich Abonnenten von Disney+ darüber wundern, dass die Serie nun zwischen den beiden Diensten aufgeteilt ist – eine neue Normalität für Nutzer hochwertiger Streamingdienste, die mit jeder Preiserhöhung exklusiver werden. Ursprünglich waren die ersten vier Filme beim Start von Disney+ Ende 2019 nicht im Katalog des Dienstes enthalten. Disney hatte letztes Jahr eine Vereinbarung getroffen, um die Abenteuer des berühmten Archäologen kurz vor der Verfilmung des neuen Teils 'Indiana Jones und das Rad des Schicksals' auf ihre Plattform zu holen. Leider erfüllte der Film mit 174 Millionen US-Dollar in den USA und 384 Millionen weltweit nicht die Erwartungen und verpasste die Top-10 der Kino-Charts. Aktuell gibt es keine konkreten Pläne für einen weiteren Film. Die Marke Indiana Jones bleibt jedoch ein wichtiger Bestandteil in verschiedenen Disney-Freizeitparks weltweit, mit einer neuen Attraktion, die 2027 in Florida eröffnet werden soll. Diskussionen über eine mögliche Disney+ Serie im Vorfeld des Franchises, die vorerst versandet sind, könnten wiederaufleben. Für den Moment sind Fans, die alle Teile sehen möchten, gezwungen, zwei Streaming-Abonnements abzuschließen. Dies kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn Disney plant, in zwei Wochen die Abopreise zu erhöhen. Das werbefreie Angebot von Disney+ soll um 2 US-Dollar auf 15,99 US-Dollar steigen, während das günstigere werbefinanzierte Angebot von 7,99 auf 9,99 US-Dollar pro Monat angehoben wird. Obwohl die Kündigung von Inhalten Abonnenten vertreiben könnte, steuert Disney in eine Richtung, in der das Unternehmen durch neue Inhalte mehr hinzufügt, als es verliert. Der einst verlustreiche Medienkonzern hat die Wende geschafft und kann es sich jetzt schlicht nicht leisten, in alte Muster zu verfallen.