15. November, 2024

Wirtschaft

Disney übertrifft Erwartungen und setzt auf künftiges Gewinnwachstum

Disney übertrifft Erwartungen und setzt auf künftiges Gewinnwachstum

Der Unterhaltungsgigant Walt Disney hat im vierten Geschäftsquartal sowohl bei Umsatz als auch Gewinn die Prognosen der Wall Street übertroffen und eine optimistische Aussicht für die kommenden drei Jahre veröffentlicht. Für ein Unternehmen, das traditionell keine langfristigen Gewinnvorhersagen macht, ist diese Ankündigung bemerkenswert.

Der Gewinn pro Aktie, bereinigt um bestimmte Posten, stieg auf 1,14 US-Dollar und übertraf damit den Durchschnitt der von Bloomberg zusammengestellten Analystenerwartungen von 1,10 US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert Disney ein starkes Wachstum im hohen einstelligen Bereich, während die Analysten derzeit von 4% ausgehen. Für die Jahre 2026 und 2027 erwartet das Unternehmen sogar zweistellige Gewinnsteigerungen. Diese positiven Aussichten ließen die Disney-Aktien in New York um bis zu 12% steigen, der höchste Wert seit Februar.

Die verbesserte Profitabilität verdeutlicht die erfolgreiche Umstrukturierung unter der Leitung von CEO Bob Iger. Der Gewinn des Quartals wurde maßgeblich von der beeindruckenden Leistung des Filmstudios getragen, das dank Kassenschlagern wie "Inside Out 2" und "Deadpool & Wolverine" ein herausragendes Jahr erlebte. Zudem erzielte das Streaming-Geschäft, zu dem auch der Disney+-Dienst gehört, das zweite Quartal in Folge Gewinne.

Der direkte Endverbraucherbereich, der auch Hulu und ESPN+ umfasst, meldete einen Gewinn von 321 Millionen US-Dollar, weit über den von der Wall Street erwarteten 202,9 Millionen US-Dollar. Die Anzahl der Abonnenten der Disney+-Plattform, einschließlich Hotstar in Indien, stieg auf 158,6 Millionen und übertraf damit knapp die Erwartungen der Analysten.

Der Finanzvorstand Hugh Johnston gab jedoch zu bedenken, dass im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 ein leichter Rückgang der Kernabonnenten von Disney+ zu erwarten sei, bedingt durch Preiserhöhungen und das Auslaufen einiger Werbeaktionen. Er rechnet jedoch mit einem Wachstum in den darauffolgenden Quartalen.

Das Wachstum im Streaming-Geschäft kompensierte die fortwährende Schwäche der traditionellen TV-Netzwerke, zu denen ABC und Kabelsender wie FX und der Disney Channel gehören. In diesem Bereich ging das operative Ergebnis um 38% auf 498 Millionen US-Dollar zurück. Disney fokussiert sich, wie andere große Medienunternehmen, zunehmend auf das Streaming-Geschäft, da der Trend zur Abkehr von Kabelanschlüssen anhält. Im Gegensatz dazu erwägt Comcast derzeit die Ausgliederung seiner Kabelnetzwerke. Johnston hob jedoch hervor, dass Disney diesen Weg nicht einschlagen wird, da er eine wichtige Integration zwischen linearem Fernsehen und Streaming sieht.