Disney startet mit Rückenwind ins Jahr – dank Kinohit und Streaming
Disney-Chef Bob Iger kann zufrieden sein: Der Medienriese hat das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 besser als erwartet abgeschlossen. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 24,69 Milliarden Dollar, der operative Gewinn legte sogar um 31 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zu. Besonders stark entwickelte sich die Unterhaltungssparte, die fast eine Verdopplung des Betriebsgewinns auf 1,7 Milliarden Dollar verzeichnete.
Der Grund für den Erfolg? „Vaiana 2“ entpuppte sich als Kassenschlager und sorgte für hohe Kinoeinnahmen. Gleichzeitig konnte Disney sein Streaming-Geschäft ausbauen. Hier hat der Konzern in den vergangenen Jahren massiv investiert, um gegen Netflix, Amazon Prime und Co. zu bestehen. Die Strategie scheint sich auszuzahlen.
Nicht alles glänzt: TV-Geschäft schrumpft, Freizeitparks unter Druck
Trotz des Erfolgs gibt es auch Schattenseiten. Das klassische TV-Geschäft, einst eine der wichtigsten Einnahmequellen für Disney, verlor weiter an Boden. Die Umsätze sanken um elf Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Die Zeiten, in denen Kabelsender wie ABC oder ESPN sichere Gewinnbringer waren, sind längst vorbei. Streaming-Dienste ziehen immer mehr Zuschauer an, doch die Margen sind dort geringer als im traditionellen Fernsehgeschäft.
Auch die Freizeitparks, ein weiteres Kerngeschäft Disneys, hatten mit Problemen zu kämpfen. Mehrere Wirbelstürme in Florida führten zu Umsatzrückgängen in den US-Themenparks. Zudem belastete eine Investition von 75 Millionen Dollar in ein neues Kreuzfahrtschiff die Bilanz.
Kann Disney den Erfolg verstetigen?
Disney steht aktuell zwischen zwei Welten: Einerseits läuft das Streaming-Geschäft besser, andererseits schwächeln alte Geschäftsmodelle wie das klassische Fernsehen. Der Kinoerfolg von „Vaiana 2“ zeigt, dass Disney nach wie vor große Blockbuster produzieren kann. Doch ob dies langfristig ausreicht, bleibt fraglich.
Denn: Ein einzelner Kinohit reicht nicht aus, um einen Konzern dieser Größe auf Wachstumskurs zu halten. Gerade in der Streaming-Sparte bleibt der Wettbewerb hoch, und die Freizeitparks sind abhängig von Wetterbedingungen und Konsumlaune. Disney muss zeigen, dass es nicht nur kurzfristige Erfolge feiern kann, sondern auch langfristig profitabel bleibt.