Der Vertragsstreit zwischen Disney und DirecTV hat zu einem umfangreichen Medien-Blackout geführt, der nun auch das erste Monday Night Football-Spiel der NFL-Saison bedroht. Millionen von DirecTV-Abonnenten werden möglicherweise auf das Spiel zwischen den New York Jets und den San Francisco 49ers verzichten müssen.
Dieser Konflikt betrifft nicht nur ESPN, sondern auch andere Disney-Sender wie den Disney Channel, Freeform, National Geographic und lokale Nachrichtenstationen des ABC-Netzwerks. DirecTV weigert sich, für den gesamten Kanalumfang zu bezahlen und fordert stattdessen ein schlankeres Senderpaket.
Diese Situation erinnert an den letztjährigen Disput zwischen Disney und Charter Communications, der schließlich in einem Vertrag mündete, der Charter erlaubte, bestimmte Disney-Streaming-Dienste ohne zusätzliche Kosten für die Verbraucher anzubieten.
Doch im Gegensatz zu Charter hat DirecTV keine breitbandgebundene Vertriebsplattform, was die Verhandlungsposition des Satellitenfernsehanbieters erheblich schwächt. Obwohl DirecTV mit einem $20-Gutschriftenprogramm sowie $30-Gutschriften für alternative Streaming-Dienste wie Sling oder Fubo versucht, Kundenverluste zu minimieren, bleibt die Lage angespannt.
Am Wochenende legte DirecTV eine Beschwerde bei der Federal Communications Commission (FCC) ein und warf Disney mangelndes Verhandlungsgeschick vor. DirecTV ist der Ansicht, dass Disney seine Lizenzvereinbarungen an unfaire Wettbewerbsbedingungen knüpft.
Indessen hat Disney zusammen mit Konkurrenten wie Fox und Warner Bros. Discovery versucht, ein schmales Sportpaket namens Venu Sports auf den Markt zu bringen, das jedoch vorübergehend durch eine gerichtliche Verfügung gestoppt wurde. Der Mediengigant plant außerdem, bis Herbst 2025 einen vollumfänglichen ESPN-Streaming-Dienst zu starten.
Analysten wie Tim Nollen von Macquarie betonen, dass es auch im Interesse Disneys liegt, eine Einigung zu erzielen, da der Verlust von Zuschauern und Werbeeinnahmen erhebliche Auswirkungen haben könnte. Nollen erklärt zudem, dass die zunehmend verzweifelten Pay-TV-Anbieter durch sinkende Abonnentenzahlen stark unter Druck stehen.
Mit den näherrückenden Minuten bis zur Übertragung des Monday Night Football-Spiels wird klar, dass dieser Streit einen Wendepunkt für die gesamte Branche darstellen könnte.