19. Dezember, 2024

Quartalszahlen 2024

Disney feiert Gewinne, doch der Sparkurs polarisiert

Erfolgsfilme und ein profitables Streaming-Geschäft haben Walt Disney ein starkes Geschäftsjahr beschert. Der Sparkurs von CEO Robert Iger zahlt sich aus.

Disney feiert Gewinne, doch der Sparkurs polarisiert
Erfolgsfilme und Streaming treiben Disneys Gewinne, doch Experten warnen vor langfristigen Risiken.

Das Geschäftsjahr 2023/24 war für Walt Disney ein voller Erfolg. Dank Kassenschlagern wie Inside Out 2 und Deadpool & Wolverine sowie einer deutlichen Verbesserung im Streaming-Bereich konnte der Unterhaltungsriese Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Die Zahlen überraschten selbst optimistische Analysten.

Der Umsatz wuchs um drei Prozent auf beeindruckende 91,4 Milliarden Dollar, während der Gewinn mit knapp fünf Milliarden Dollar fast verdoppelt wurde. Besonders das Schlussquartal des Geschäftsjahres (Ende September) fiel mit einem Umsatzplus von sechs Prozent überdurchschnittlich stark aus. Auch die Profitabilität überzeugte: Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte um fast ein Drittel auf 4,97 Dollar.

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Streaming: Vom Sorgenkind zur Erfolgsgeschichte

Noch vor wenigen Jahren war Disneys Streaming-Sparte ein Verlustbringer, doch der Strategiewechsel unter CEO Robert Iger zeigt Wirkung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schaffte der Bereich bereits zum zweiten Mal in Folge einen Quartalsgewinn. Disney+ und Hulu profitieren dabei von einem klareren Fokus auf Profitabilität: weniger kostspielige Eigenproduktionen, gezielte Preiserhöhungen und ein Rückgang bei unrentablen Projekten.

Dieser Ansatz spiegelt sich in den Zahlen wider und zeigt, dass Streaming auch in einem hart umkämpften Markt profitabel gestaltet werden kann. Für Disney ist dies ein entscheidender Schritt, um die massive Konkurrenz durch Netflix, Amazon Prime und andere zu bewältigen.

Sparmaßnahmen als Wachstumsmotor

Ein weiterer Schlüsselfaktor für Disneys Erfolg ist der konsequente Sparkurs, den Robert Iger nach seiner Rückkehr an die Unternehmensspitze eingeführt hat. Unter anderem wurden unprofitable Abteilungen restrukturiert, und die Ausgaben für Marketing sowie Inhalte wurden kritisch hinterfragt.

Iger selbst betonte, dass Effizienzsteigerungen nicht nur kurzfristige Gewinne ermöglichen, sondern auch das Fundament für nachhaltiges Wachstum legen. Die Zahlen bestätigen diese Strategie: Trotz Herausforderungen wie einer weltweit schwächelnden Konsumlaune konnte Disney seine operative Stärke ausbauen.

Das Kino bleibt ein wichtiger Pfeiler

Auch wenn Streaming ein stark wachsender Bereich bleibt, bleibt das klassische Kino eine zentrale Säule für Disney. Filme wie Inside Out 2 und Deadpool & Wolverine haben nicht nur an den Kinokassen Rekorde gebrochen, sondern auch die Markenbindung gestärkt, die für Disneys gesamtes Geschäft – von Merchandise bis Freizeitparks – essenziell ist.

Die Strategie, auf starke Film-Franchises zu setzen, erweist sich einmal mehr als richtungsweisend. Diese Produktionen ziehen nicht nur Millionen Zuschauer an, sondern dienen auch als Werbemotor für andere Geschäftszweige.

Wachstum im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plant Disney weiteres Gewinnwachstum. Die Zielsetzungen von Robert Iger sind ambitioniert: Neben einer Fortsetzung der Sparmaßnahmen sollen insbesondere die internationalen Märkte und der Ausbau des Streaming-Portfolios vorangetrieben werden.

Doch Herausforderungen bleiben: Die Konkurrenz im Streaming bleibt hart, und im Kinogeschäft ist die Abhängigkeit von wenigen Blockbustern weiterhin ein Risiko. Disney wird seine Marktposition nur halten können, wenn es Innovation und Effizienz in Einklang bringt.

Disney hat im Geschäftsjahr 2023/24 eindrucksvoll gezeigt, wie ein Traditionskonzern sich neu erfinden kann. Blockbuster, ein profitabler Streaming-Bereich und ein strikter Sparkurs haben die Grundlage für langfristigen Erfolg geschaffen.