Im Zuge der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse überraschte Disney-Chef Bob Iger mit einer ungeplanten Enthüllung: Rund 60% der neuen Streaming-Abonnenten nutzen aktuell werbefinanzierte Tarife. Besonders bemerkenswert sind dabei die Zahlen aus den USA, wo 37% der Kundschaft diese Option wählen, während es weltweit 30% sind. Ganz nebenbei fragte sich Iger während der Fragerunde zur aktuellen Fusion von Disneys Star India und Viacom18 mit Reliance Industries im Wert von 8,5 Milliarden Dollar, ob die Offenlegung dieser AVOD-Daten tatsächlich vorgesehen war. Diese Informationen folgten auf das Statement von Finanzchef Hugh Johnston, der äußerte, dass Disney künftig auf eine Wachstumsmischung aus Preisanpassungen und einer Zunahme der Abonnenten setzen werde. Johnston betonte, dass der Markt beobachtet werde, um flexibel auf Entwicklungen reagieren zu können. Er erwarte jedoch eine leichte Tendenz zugunsten der Preisstrategien. Iger ergänzte diese Einschätzung mit der Offenlegung der werbefinanzierten Abonnentenzahlen und verwies darauf, dass die im Oktober eingeführte Preiserhöhung darauf abzielte, mehr Kunden für das AVOD-Modell zu begeistern. Dies sei insbesondere im Hinblick auf das gestiegene Interesse von Werbetreibenden und die Durchschnittserlöse pro Nutzer (ARPU) relevant. Diese Enthüllungen folgen auf die jüngste Erfolgsmeldung von Netflix, dessen werbefinanzierter Tarif binnen zwei Jahren 70 Millionen monatlich aktive Nutzer erreicht hat. Netflix trägt mittlerweile mehr als 50% der Neuanmeldungen in zwölf Ländern zur Werbeoption bei, hat jedoch nicht detailliert bekanntgegeben, wie viele Kunden tatsächlich werbefinanzierte gegenüber werbefreien Abonnements bevorzugen. Angesichts dieser positiven Entwicklungen legten die Disney-Aktien am Donnerstag um über 9% zu, unmittelbar nach der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse.