Die Debatte um die Förderung von Elektrofahrzeugen nimmt Fahrt auf. Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall, sprach sich kürzlich gegen die Wiedereinführung einer reinen Kaufprämie aus. In einem Interview betonte sie, dass solche kurzfristigen Maßnahmen nicht effektiv seien. Stattdessen regte Benner an, alternative Anreize in Betracht zu ziehen: So könnte die steuerliche Entlastung von Dienstwagen sowie privater Käufer eine gute Möglichkeit darstellen. Zudem sei ein staatlich unterstütztes Sozial-Leasing-Modell nach französischem Vorbild denkbar, um insbesondere Haushalten mit niedrigem Einkommen Zugang zu Elektroautos zu verschaffen.
Dabei ist der Handlungsbedarf offensichtlich: Die Zahl der neuzugelassenen Elektroautos in Deutschland ist signifikant gesunken. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt wurden 2024 nur 380.600 neue Elektroautos zugelassen, was einem Rückgang von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung folgte auf die Einstellung der Kaufprämie der Ampel-Koalition wegen finanzieller Engpässe. Nun diskutieren sowohl Union als auch SPD, erneut Kaufanreize einzuführen.
Benner unterstreicht, dass eventuelle Anreize auf in Europa hergestellte E-Autos beschränkt sein sollten. Sie hebt hervor, dass die Förderung von Fahrzeugen wie dem chinesischen BYD wenig Verständnis hervorrufen würde. Die Herausforderung für die deutsche Autoindustrie sieht sie in den aktuellen Gewinnrückgängen bei Unternehmen wie Volkswagen, Porsche und BMW. Sie bezeichnet die derzeitige Situation als alarmierend und fordert eine strategische Ausrichtung auf Batterietechnologien und Digitalisierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zur Stabilität des Standorts beizutragen.