Die geplante Übernahme von Dish Network durch DirecTV ist gescheitert, nachdem sich die Unternehmen nicht mit den Anleihegläubigern über einen wesentlichen Schuldenumtausch einigen konnten. Damit ist das Vorhaben, den größten Pay-TV-Anbieter der USA zu schaffen, vorerst vom Tisch.
DirecTV hatte zuvor gewarnt, dass die Transaktion ohne eine Einigung bis Freitag Mitternacht abgebrochen wird, und gab EchoStar nun offiziell Bescheid. Dish hat bisher keine neuen Gespräche mit den Anleihegläubigern aufgenommen, um die Vereinbarung zu retten, wie Insider berichten.
Ursprünglich sah die Transaktion vor, dass DirecTV Dish und Sling TV von EchoStar für einen symbolischen Dollar plus die Übernahme von Schulden in Höhe von rund 9,75 Milliarden Dollar erwirbt. Damit wäre aus DirecTV, gemeinsam im Besitz von AT&T und dem Joint-Venture-Partner TPG, der größte Pay-TV-Anbieter der USA mit etwa 18 Millionen Abonnenten geworden.
In einer offiziellen Stellungnahme erklärte DirecTV-CEO Bill Morrow, dass ein Zusammenschluss zwar allen Beteiligten Vorteile geboten hätte, die vorgeschlagenen Bedingungen des Tauschs jedoch notwendig gewesen seien, um die Bilanz von DirecTV zu schützen und die betriebliche Flexibilität zu gewährleisten.
Eine Gruppe von Anleihegläubigern von Dish lehnte ein verbessertes Angebot von DirecTV, welches Ende Oktober vorgelegt wurde, ab. Die überarbeiteten Konditionen reduzierten den Mindestverlust bei Anleihen im Wert von 8,9 Milliarden Dollar um 70 Millionen Dollar auf 1,5 Milliarden Dollar.
Diese Entscheidung beeinträchtigt nicht TPGs geplante Übernahme von AT&Ts Anteil an DirecTV. Die Pläne von DirecTV wurden zudem in einem früheren Bericht von Axios thematisiert.