Das britische Versicherungsunternehmen Direct Line hat ein Übernahmeangebot seines Mitbewerbers Aviva abgelehnt. Dieses Angebot wurde von Direct Line als "höchst opportunistisch" bezeichnet und soll den Unternehmenswert "erheblich" unterschätzen. Aviva hatte am Mittwoch einen Vorschlag vorgelegt, der 112,5 Pence in bar sowie 0,282 neue Aviva-Aktien für jede Aktie von Direct Line vorsah. Der Vorschlag bedeutete eine Gesamtbewertung von 250 Pence für jede Aktie von Direct Line und schätzte das Eigenkapital des Unternehmens auf etwa 3,3 Milliarden Pfund. Die Aktien von Direct Line schlossen am Mittwoch bei 158,7 Pence, bevor Aviva seine Ankündigung machte. Der Vorstand von Direct Line erklärte, dass der unaufgeforderte und bedingte Vorschlag von Aviva "nicht den eigenständigen Wert wiederspiegelt, den das Unternehmen generieren kann". Der Vorstand fügte hinzu, er habe den Vorschlag am Dienstag einstimmig abgelehnt und habe "großes Vertrauen in die Fähigkeiten unseres neu eingesetzten Führungsteams und steht voll hinter der Umsetzung unserer Strategie". "Im Rahmen dieser Strategie macht das Unternehmen frühe Fortschritte in Richtung unserer finanziellen Ziele und erwartet, attraktives Wachstum bei Rentabilität, Kapitalbildung und Aktionärsrenditen zu liefern", hieß es. Der Vorstandsvorsitzende von Direct Line, Adam Winslow, der diese Position in diesem Jahr übernommen hat, war zuvor in leitender Position bei Aviva tätig. Aviva äußerte, dass die Übernahme von Direct Line dazu beitragen würde, das Wachstum ihres Geschäfts im Vereinigten Königreich zu "beschleunigen". Zudem sei die vorgeschlagene Transaktion darauf ausgerichtet, den Kunden von Direct Line von Avivas Breite, Größe und finanzieller Stärke profitieren zu lassen.