12. März, 2025

Politik

Diplomatischer Balanceakt in Saudi-Arabien: USA und Russland am Verhandlungstisch

Diplomatischer Balanceakt in Saudi-Arabien: USA und Russland am Verhandlungstisch

Inmitten der anhaltenden Spannungen um den Krieg in der Ukraine haben sich die USA und Russland in Saudi-Arabien zu direkten Gesprächen getroffen, bei denen Washingtons neuer Außenminister Marco Rubio erstmals auf Russlands erfahrenen Chefdiplomaten Sergej Lawrow trifft. Die brisante Begegnung im Nahen Osten wird von beiden Seiten mit hochkarätigen Teams begleitet: Rubios Delegation umfasst den US-Sondergesandten Steve Witkoff und den Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz, während Lawrow von Juri Uschakow, einem engen außenpolitischen Berater von Kremlchef Wladimir Putin, flankiert wird.

Juri Uschakow betonte vor Ort gegenüber dem russischen Staatsfernsehen die Bedeutung der Normalisierung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington, ohne auf konkrete Verhandlungsinhalte einzugehen. Hauptaugenmerk der Gespräche soll zudem die mögliche Vorbereitung eines Treffens zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump sein, obgleich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht in das Treffen eingebunden ist. Selenskyj, der sich derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhält, zeigte sich unbeeindruckt und machte deutlich, dass seine Regierung keine ohne ukrainische Beteiligung erzielten Vereinbarungen anerkennen wird.

Das Aufeinandertreffen in Saudi-Arabien folgt einem dramatischen politischen Kurswechsel unter Trump, der bereits Kontakt zu Putin aufgenommen hat. Rubio, der im Senat gegen ein Unterstützungsprogramm für die Ukraine stimmte, trifft diplomatisch erfahreneren Lawrow unter wachsender Sorge über mögliche US-Russland-Abmachungen, die die Ukraine benachteiligen könnten. In Europa wuchs währenddessen die Sorge über eine mögliche Entsendung von Friedenstruppen, ein Thema, das bei einem Krisengipfel in Paris zwischen EU und Nato diskutiert wurde, jedoch ohne formelle Entscheidungen zu treffen.

Deutlich machte Kanzler Olaf Scholz seine Skepsis gegenüber den Debatten über Friedenstruppen, die ohne das Engagement der Ukraine geführt werden. Die Diskussion sei unangemessen und verfrüht, so Scholz offen, während britischer Premier Keir Starmer und Emmanuel Macron eine militärische Einflussnahme andeuteten. Nato-Generalsekretär Mark Rutte unterstrich nach dem Gipfel die europäische Entschlossenheit, sicherheitspolitisch eine führende Rolle einzunehmen.

In einer parallelen Entwicklung soll der US-Sondergesandte Keith Kellogg die Ukraine besuchen, um die Wünsche Kiews zur Sicherheit zu erörtern und die US-Unterstützung in naher Zukunft zu sichern.