22. Oktober, 2024

Politik

Diplomatische Turbulenzen: Lambsdorff weist russischen Protest entschieden zurück

Diplomatische Turbulenzen: Lambsdorff weist russischen Protest entschieden zurück

Der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff hat den russischen Protest gegen die Einrichtung eines neuen Marine-Hauptquartiers in Rostock energisch zurückgewiesen. Seiner Ansicht nach handelt es sich hierbei um eine zulässige Basis, die im Einklang mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag steht. Dieser ermöglicht ausdrücklich die Einbindung deutscher Streitkräfte in Nato-Strukturen, auch im Gebiet der ehemaligen DDR und Berlins. Lambsdorff betonte, dass das neue Hauptquartier, die "Commander Task Force Baltic", personell sowohl aus deutschen als auch internationalen Offizieren bestehen werde. Diese multinationale Zusammensetzung sei bereits Praxis. Im russischen Außenministerium zur Rede gestellt, hob Lambsdorff zudem mit Besorgnis die vermeintliche Entsendung von nordkoreanischen Soldaten nach Russland hervor. Er verurteilte eine solche militärische Kooperation mit Nordkorea aufs Schärfste. Gleichzeitig kritisierte er die Einstufung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde als "extremistische Organisation" und forderte deren sofortige Rehabilitierung. Mit einer deutlichen Verbalnote machte die deutsche Seite klar, welche Bedeutung die DGO für die deutsch-russischen Beziehungen hat. Lambsdorff unterstrich, dass diese Organisation seit vielen Jahren zur Verständigung zwischen Deutschland und der Sowjetunion sowie deren Nachfolgestaaten beigetragen hat. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius verteidigte kürzlich die Einrichtung des Hauptquartiers und betonte, dass dabei keine Vertragsbestimmungen missachtet würden.