Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Irland erreichen einen neuen Tiefpunkt, nachdem Israels Außenminister Gideon Saar die Schließung der israelischen Botschaft in Dublin angekündigt hat. Grund seien die "extrem anti-israelischen Politiken" der irischen Regierung, wie etwa deren Anerkennung eines palästinensischen Staates und die Unterstützung rechtlicher Schritte gegen Israel. Diese Entscheidung spiegelt sich in der Rückberufung des israelischen Botschafters wider, die bereits im Mai, nach Irlands Anerkennung eines palästinensischen Staates, erfolgte.
Die irische Regierung verteidigt indes ihre Haltung. Premierminister Simon Harris äußerte sein Bedauern über Israels Entscheidung und widersprach der Darstellung, Irland sei gegen Israel eingestellt. Vielmehr betonte er Irlands Pro-Peace-Position und das Streben nach einer Zwei-Staaten-Lösung, um sowohl Israel als auch Palästina ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Irlands Außenminister Micheal Martin machte wiederum deutlich, dass die Entscheidung über mögliche Völkermordvorwürfe dem Weltgerichtshof vorbehalten sei. Dennoch verurteilte er die Angriffe der Hamas und die Lage in Gaza als massive Verletzung des internationalen humanitären Rechts.
Inmitten dieser Spannungen kündigte das israelische Außenministerium auch die Eröffnung einer neuen Botschaft in Moldawien an, ein Hinweis darauf, dass Israel seine diplomatischen Beziehungen in anderen Regionen ausbaut.