Die politischen Wogen zwischen den USA und der Europäischen Union sind erneut in Bewegung geraten, als US-Außenminister Marco Rubio kurzfristig ein Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas absagte. Diese Absage trug eine diplomatische Brisanz in sich, da Kallas extra für dieses Treffen aus Brüssel nach Washington gereist war, wie ihr Sprecher bestätigte. Offiziell wurden lediglich "Termingründe" für die Absage genannt, doch bleibt die politische Landschaft in Aufruhr.
In Brüssel wird gemunkelt, dass dieser diplomatische Riss mit der jüngsten Rolle der EU in der UN-Vollversammlung zusammenhängen könnte. Hier hatte die EU eine moskaufreundliche Resolution, die von der US-Regierung unterstützt wurde, erfolgreich blockiert.
Kallas hatte zudem öffentlich die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump zur Lösung des Ukraine-Konflikts kritisiert. Sie bezeichnete diese als "schmutzigen Deal", da sie befürchtet, dass das Abkommen die Ambitionen der Ukraine auf eine schnelle NATO-Mitgliedschaft untergraben und die dauerhafte Abtretung von Territorien an Russland akzeptieren würde.
Trotz der Absage hat sich Kallas entschieden, ihren Aufenthalt in Washington bis Donnerstag fortzusetzen. Auf ihrem Programm stehen Treffen mit US-Senatoren, Kongressabgeordneten und Vertretern der EU-Delegation. Zudem plant sie die Teilnahme an einer Veranstaltung des renommierten Hudson Institute Thinktanks.