Inmitten geopolitischer Spannungen trafen sich Vertreter der USA und Russlands zu einem bemerkenswerten Dialogmarathon in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Ziel des Treffens war es, erste Ansätze zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine zu erörtern. Nach mehr als zehn Stunden intensiver Debatten neigte sich die Zusammenkunft ihrem Ende zu, wie aus den Aussagen des russischen Unterhändlers Georgi Karassin hervorgeht. Obwohl Karassin die Gespräche als kreativ bezeichnete, waren seine Erwartungen an eine konkrete Einigung eher zurückhaltend. Nach seiner Einschätzung sei es von entscheidender Bedeutung, den langfristigen Dialog aufrechtzuerhalten und die Position der Gegenseite zu erfassen. Diese zwischenstaatliche Kontaktpflege scheint ein wichtiger Baustein in der komplexen diplomatischen Landschaft zu sein. Auch aus Moskau kamen mahnende Töne: Kremlsprecher Dmitri Peskow unterstrich, dass keine offiziellen Dokumente unterzeichnet werden sollen. An den Gesprächen nahmen auf russischer Seite neben Karassin auch der Geheimdienstexperte Sergej Besseda teil, während die US-Delegation prominente Gesichter wie Mike Waltz, Sicherheitsberater des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, und den Ukraine-Sondergesandten Keith Kellogg umfasste. Parallel dazu führten die US-Gesandten bereits Vorgespräche mit der ukrainischen Verhandlungsgruppe, die von Verteidigungsminister Rustem Umjerow positiv eingeschätzt wurden. Diese diplomatischen Bewegungen werden als Teil einer sogenannten Pendeldiplomatie interpretiert, deren langfristiges Ziel die Annäherung der verfeindeten Nachbarn ist. Während die Ukraine einen Vorschlag zur Waffenruhe für zunächst 30 Tage begrüßte, bleiben seitens des Kremls noch Vorbedingungen offen. Erste Schritte in Riad könnten auf Maßnahmen wie den Verzicht auf Attacken gegen Energieinfrastruktur und einer Atempause im Schwarzen Meer abzielen, um die Schiffssicherheit zu gewährleisten.
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Diplomatische Abläufe in Riad: USA und Russland erkunden Wege zum Frieden
