Nach über einem Jahr intensiver Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe neue Perspektiven geschaffen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu macht jedoch klar, dass die Stabilität dieser Feuerpause maßgeblich von der Lage im Libanon abhängt. Während die diplomatischen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft intensiviert werden, um die Feindseligkeiten dauerhaft zu beenden, bleibt ungewiss, ob die libanesische Hisbollah den Friedensprozess annehmen wird.
In Beirut waren Freudenschüsse zu hören, als sich die Lage beruhigte und klar wurde, dass die Waffen vorerst schweigen. Einige der Menschen, die aus dem umkämpften Süden des Libanon geflohen waren, kehrten in ihre Dörfer zurück. Dennoch bleibt die Präsenz israelischer Truppen im Süden des Landes weiterhin bestehen, was ein Gefühl der Anspannung aufrechterhält.
Trotz der Feuerpause gab es bis zur letzten Minute massive militärische Auseinandersetzungen, die ihre Spuren hinterließen. Das libanesische Gesundheitsministerium berichtet von zahlreichen Opfern und Verletzten in den urbanen Gebieten Beiruts. Auch die Hisbollah setzte ihre Angriffe auf den Norden Israels fort, wodurch die Angespanntheit in der Region unvermindert bleibt.
Die nächsten Schritte umfassen den Rückzug der Hisbollah 30 Kilometer nördlich der Grenze, während der israelische Rückzug binnen 60 Tagen erfolgen soll. Die Internationale Gemeinschaft, mit Vertretern aus den USA, Frankreich, dem Libanon, Israel und der Unifil, soll die Einhaltung der Waffenruhe überwachen und eine erneute Bewaffnung der Hisbollah verhindern. Netanjahus klare Botschaft an die Hisbollah unterstreicht, dass Israel im Falle eines Bruchs der Vereinbarung militärische Maßnahmen nicht ausschließt.
Präsident Macron betont die Chance, die diese Waffenruhe für den Libanon darstellt. Während US-Präsident Biden von einem Neuanfang spricht, hofft er auch auf ähnliche Fortschritte im Konflikt mit der Hamas im Gazastreifen. Ein Ende der Auseinandersetzungen mit der Hisbollah würde die Hamas isolieren, was Israel wiederum Möglichkeiten eröffnen könnte, auf eine Freilassung von Geiseln hinzuwirken.
Die USA unterstreichen den fortwährenden humanitären Bedarf, insbesondere in Gaza, und verfolgen weiter das Ziel einer Waffenruhe, auch dort. Während beide Konflikte auf unterschiedlichste Art und Weise die Bevölkerung belasten, bleibt der Hoffnungsschimmer auf Frieden und Stabilität durch internationale Vermittlung ein treibender Faktor.