04. Oktober, 2024

Wirtschaft

Diplomatie statt Eskalation: BDI mahnt zu Vorsicht im Zollstreit mit China

Diplomatie statt Eskalation: BDI mahnt zu Vorsicht im Zollstreit mit China

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) appelliert eindringlich an die Verhandlungspartner, trotz der jüngsten EU-Entscheidung für mögliche Schutzzölle auf Elektroautos aus China weiter am Ball zu bleiben. Die BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner unterstreicht: "Der Beschluss darf keinesfalls als Schlusspunkt für den Dialog verstanden werden." Die hiesige Industrie fordert mit Nachdruck, dass beide Seiten in den Gesprächen verharren und einen aufkeimenden Handelsstreit vermeiden.

Trotz der fehlenden Gegenstimmen der EU-Mitgliedsstaaten haben sich in Brüssel keine ausreichenden Mehrheiten gegen Zusatzabgaben für Elektroautos aus China gebildet. Somit hat die EU-Kommission die Befugnis, Zölle in einer Höhe von bis zu 35,3 Prozent zu erheben – auch entgegen der deutschen Haltung.

Der BDI unterstützt grundsätzlich den Einsatz handelspolitischer Schutzstrategien, um die europäische Wirtschaft vor staatlichen Markteingriffen zu bewahren. Doch verweist Gönner auch auf die Bedeutung stabiler Handelsbeziehungen mit China: "Ein Gleichgewicht aus Schutz und Offenheit muss die Leitlinie der EU im Umgang mit China sein." Zudem mahnt sie eine frühere Einbindung betroffener Unternehmen durch die EU-Kommission an, um künftige Reibereien zu minimieren.