12. Dezember, 2024

Politik

Diplomatie in Ostafrika: Türkei vermittelt im Konflikt um Somaliland

Diplomatie in Ostafrika: Türkei vermittelt im Konflikt um Somaliland

Die politischen Spannungen zwischen Äthiopien und Somalia hinsichtlich der umstrittenen Somaliland-Region könnten dank diplomatischer Bemühungen der Türkei bald einer Lösung näher kommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verkündete, dass beide Länder sich auf Verhandlungen geeinigt haben, die darauf abzielen, ihre Differenzen beizulegen. Dabei soll auch Äthiopiens Bestreben, nach der Abspaltung von Eritrea im Jahr 1993 wieder Zugang zum Meer zu erlangen, adressiert werden.

Erdoğan führte hierzu bilaterale Gespräche mit dem äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed und dem somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud. Die Regierungen beider Länder haben sich darauf verständigt, ab Februar "technische Verhandlungen in gutem Glauben" zu beginnen. Erdoğan betonte die Bedeutung dieses Schrittes als Zeichen für eine neue Ära des Friedens und der Kooperation zwischen den beiden Ländern.

Ein im Januar unterzeichnetes Abkommen zwischen Somaliland und Äthiopien für Zugang zum Golf von Aden im Austausch gegen die formale Anerkennung durch Äthiopien hat Spannungen mit Somalia ausgelöst. Sheikh Mohamud bekräftigte, dass kein Territorium Somalias ohne Zustimmung aufgegeben werden würde, was Besorgnis über neue Konflikte in der Region schürte. Nun besteht die Hoffnung, mit Hilfe der Türkei eine Lösung zu finden, die die territoriale Integrität Somalias wahrt und Äthiopiens wirtschaftliche Interessen berücksichtigt.

Die Türkei hat ihre Rolle in Ostafrika in den letzten Jahren stetig ausgebaut, unterstützt Abiy Ahmed im Kampf gegen Rebellen in Tigray und stellt ihre Macht als Friedensvermittler unter Beweis. Erdoğan sieht in den aktuellen Bemühungen eine Fortsetzung der türkischen Politik, Afrikas Souveränität und Stabilität zu fördern.