In einem bemerkenswerten Schachzug hat Großbritannien den Labour-Veteranen Peter Mandelson als neuen Botschafter in den USA ernannt, um die Beziehungen zum Trump-Lager zu pflegen, einen drohenden Handelskrieg zu verhindern und die gemeinsamen Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine zu festigen. Mandelson, eine Schlüsselfigur des New-Labour-Erfolges unter Tony Blair und Gordon Brown sowie ehemaliger EU-Handelskommissar, wird nach fast einem halben Jahrhundert der erste politische Botschafter Großbritanniens in den Vereinigten Staaten. Diese Entscheidung von Premierminister Keir Starmer seit seinem Amtsantritt im Juli könnte weitreichende Auswirkungen haben, insbesondere in Anbetracht der Möglichkeit von Trumps Rückkehr ins Präsidentenamt. Der 71-jährige Mandelson wird ab Januar Karen Pierce ersetzen, eine geschätzte Karriere-Diplomatin, die ihre Amtszeit beendet. Starmer entschied sich für Mandelson aufgrund seiner geschickten, wenn auch manchmal kontroversen Art der Verhandlung, die ihm den Spitznamen 'Prinz der Dunkelheit' in den Medien einbrachte. In Washington wird es Mandelsons Aufgabe sein, die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine zu gewährleisten und drohende Handelshemmnisse zu vermeiden, die die USA unter Trump möglicherweise gegen Großbritannien erheben könnten. Die Ernennung birgt durchaus Risiken, da Mandelson in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte. Er wurde zweimal wegen Skandalen als Minister entlassen und seine Befürwortung enger Beziehungen zu China sowie seine Anti-Brexit-Haltung könnten Trumps Vision entgegenstehen. Zudem könnte Nigel Farages Einfluss, ein Befürworter des britischen EU-Austritts, Mandelsons Mission erschweren. Mandelson scheint jedoch vorbereitet und betont, dass Großbritannien keinen klaren Seitenwechsel zwischen den USA und der EU vollziehen müsse. 'Wir müssen einen Weg finden, unseren Kuchen zu haben und ihn zu essen', so Mandelson in einem Podcast-Interview.