21. Oktober, 2024

Politik

Diplomatie im Nahen Osten: Ein neuer Lösungsansatz für alte Konflikte

Diplomatie im Nahen Osten: Ein neuer Lösungsansatz für alte Konflikte

Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Amos Hochstein, hat eine klar umrissene Mission: Den schwelenden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah von anderen regionalen Auseinandersetzungen zu lösen. Nach einem anregenden Dialog mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri, einem Verbündeten der Hisbollah, betonte Hochstein in Beirut, dass es nicht im Interesse des Libanons sei, die eigene Zukunft mit weiteren regionalen Konflikten zu verknüpfen.

Mit dem Blick auf die herannahende Präsidentschaftswahl in den USA suchte Hochstein umgehend den Dialog im Libanon. Seine Reise, bewusst zwei Wochen vor der Wahl angesetzt, hat das Ziel, durch gezielte Gespräche eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu erreichen. Seinen Gedankenaustausch mit Berri beschrieb Hochstein als 'sehr konstruktiv' – ein Treffen mit Potenzial zur letzten Gelegenheit, eine Konfliktlösung zu finden.

Der Hintergrund der Auseinandersetzungen ist tief verwurzelt: Vor einem Jahr eskalierte der Konflikt, als die Hisbollah den Beschuss auf Israel intensivierte, nach eigenen Angaben im Rahmen der Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Die Spannungen führten zu einem zusätzlichen Kriegsschauplatz im ohnehin instabilen Nahen Osten.

Für den US-Diplomaten liegt ein zentraler Grund für den Konflikt in der fehlenden Umsetzung der UN-Resolution 1701 aus dem Jahr 2006. Diese Resolution sollte die Hisbollah-Kämpfer aus dem Gebiet südlich des Litani-Flusses fernhalten, während das libanesische Militär im Südlibanon für Stabilität sorgen sollte. Bedauerlicherweise führten Versäumnisse bei der Umsetzung dieser Resolution dazu, dass sich Hisbollah-Kämpfer über die Jahre wieder in das verbotene Grenzgebiet zu Israel einnisteten.