In einem bedeutenden Schritt zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen trafen sich die Außenminister der Vereinigten Staaten und Russlands nach langer Pause in der saudischen Hauptstadt Riad. Marco Rubio und Sergej Lawrow diskutierten zweieinhalb Stunden hinter verschlossenen Türen, bevor das Treffen mit einer kurzen Pause und anschließendem Arbeitsmittagessen fortgesetzt wurde.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren aufgrund des anhaltenden Ukraine-Konflikts stark abgekühlt. Nun deutet nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump alles auf einen Neuanfang hin. Trump hatte kürzlich Kremlchef Wladimir Putin angerufen, um über die Beendigung des russischen Angriffskriegs zu sprechen. Ein für beide Seiten vorteilhafter Dialog wird angestrebt, auch wenn ein Datum für ein Treffen der Präsidenten noch aussteht.
In Riad soll das Treffen als Vorbereitung für mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt dienen. Russische Offizielle, darunter Putins Berater Juri Uschakow, sowie US-amerikanische Diplomaten, wie der Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, begleiten die Gespräche. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte sogar die Offenheit Putins für Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, trotz Bedenken hinsichtlich Selenskyjs Amtslegitimität.
Parallel dazu versucht die Ukraine ihre Stimme zu erheben, wie Selenskyj mit seinem Besuch im Nahen Osten unterstreicht. In Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sucht er Unterstützung und wirbt für die Einbindung Europas und der Ukraine in Friedensverhandlungen. Zugleich bemüht sich Russland, die Beziehungen zu den USA zu verbessern, mit einem Fokus auf wirtschaftliche Zusammenarbeit, wie es Kirill Dmitrijew, Chef des russischen Investitionsfonds, beschreibt.
Ziel ist es, die durch Sanktionen belasteten Beziehungen wieder aufzubauen und Kommunikationskanäle zu etablieren, während die Ukraine weiterhin auf westliche Unterstützung zählt, um sich gegen die russische Besatzung zu verteidigen.