Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach skizziert im Zuge der Einführung der elektronischen Patientenakten (ePA) weitreichende Vorteile für Forschung und Versorgung im Gesundheitswesen. Diese wichtige Neuerung steht ab Anfang 2025 für alle gesetzlich Versicherten zur Verfügung und zielt darauf ab, vielfältige Daten aus unterschiedlichen Registern sowie Abrechungen der Krankenkassen zusammenzuführen. Lauterbach betont, dass das weltweit große Interesse an diesen Daten die medizinische Behandlung transformieren könnte. Daten können genutzt werden, um individuelle Therapieentscheidungen zu verbessern und mittels künstlicher Intelligenz in großangelegte Studien integriert zu werden. Besonders in der kostenintensiven Krebsbehandlung, wo die Ausgaben pro Fall derzeit zwischen 100.000 und 200.000 Euro liegen, könnten solche datengetriebenen Ansätze neue Hoffnung und Effizienz schaffen. Durch ein Gesetz der Ampel-Koalition wird ab 2025 jeder gesetzlich Versicherte automatisch eine ePA erhalten, sofern er nicht widerspricht. Diese digitale Akte dient als lebenslanger Begleiter und speichert unter anderem Informationen über Medikamente und Laborwerte. Auch für die Forschung stehen pseudonymisierte Daten zur Verfügung, es sei denn, der Patient lehnt dies ausdrücklich ab. Der Rollout startet am 15. Januar 2025 in zwei Modellregionen. Lauterbach appelliert an Mediziner, die Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv zu unterstützen. Er sieht darin nicht nur eine Bereicherung der beruflichen Möglichkeiten, sondern auch eine bedeutende wirtschaftliche Chance.