11. Februar, 2025

Technologie

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Elektronische Patientenakten auf dem Vormarsch

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Elektronische Patientenakten auf dem Vormarsch

Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) schreitet stetig voran und könnte das Gesundheitswesen entscheidend verändern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, SPD, bestätigte in einem Interview mit dem "Tagesspiegel", dass fast alle gesetzlichen Krankenkassen nun elektronische Akten bereitgestellt haben. Der von der teilstaatlichen Digitalagentur Gematik unterstützte Prozess hat bereits 70,49 Millionen ePA-Profile aktiviert. Seit dem 15. Januar erhalten nun alle gesetzlich Versicherten automatisch eine elektronische Akte, es sei denn, sie lehnen diese explizit ab. Insgesamt zählt das System über 74 Millionen gesetzlich Versicherte. Die praktischen Anwendungen dieser Innovation werden derzeit in speziellen Regionen getestet. Pilotprojekte in Hamburg, Franken und nordrhein-westfälischen Teilen sind seit Mitte Januar im Gange. Dort arbeiten etwa 300 Praxen, Apotheken und Kliniken engmaschig mit der ePA und prüfen deren Alltagstauglichkeit. Sobald alle Tests positive Ergebnisse liefern, soll der deutschlandweite Rollout beginnen. Lauterbach gab sich zuversichtlich, dass dies gegen Ende März oder Anfang April möglich sei. Die ePA wird als zentrales digitales Archiv fungieren und Informationen wie Befunde, Laborergebnisse und Medikamentenlisten speichern. Alle Versicherten können diese auf ihrem Smartphone über die Apps der Krankenkassen einsehen, was erheblich zur Effizienz und Transparenz in der medizinischen Versorgung beitragen könnte. Ursprünglich als optionales Angebot gestartet, erfuhr die ePA durch ein neues Gesetz eine grundlegende Umstellung: Alle Versicherten erhalten nun eine Akte, es sei denn, sie wählen bewusst dagegen. Für Minister Lauterbach ist die ePA das unentbehrliche Herzstück einer modernen Gesundheitsversorgung.