Eine bahnbrechende Studie zeigt, dass zwei Millionen Frauen in Großbritannien nicht daran glauben, jemals in den Ruhestand gehen zu können. Doch Rentenanbieter setzen auf digitale Engagements, um zukünftige Generationen zu stärken. Wie der aktuelle "Women & Retirement Report" von Scottish Widows, der bereits seit 20 Jahren ein wichtiger Indikator ist, offenbart, sind Frauen nach wie vor schlechter für den Ruhestand aufgestellt als Männer. Der Bericht zeigt auf, dass 42 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer von Altersarmut bedroht sind. Besonders gravierend ist der Befund, dass etwa jede siebte Frau über das gesetzliche Rentenalter hinaus weiterarbeiten muss, um ihre Rente aufzubessern. Ein maßgebliches Hindernis ist laut Jackie Leiper, Geschäftsführerin bei Scottish Widows, die sogenannte "motherhood penalty" sowie die hohen Kosten für Kinderbetreuung, die sich negativ auf das lebenslange Einkommen und damit die Rentenansprüche von Frauen auswirken. Um dies zu ändern, setzt der Rentenanbieter auf digitale Tools, die junge Frauen schon früh zu Vorsorgesparern machen sollen. Ein weiteres Highlight ist die Einführung eines Rentenhubs auf TikTok, der bereits über eine halbe Million Klicks generiert hat. Kombiniert mit der Integration von Bildungsinhalten in der hauseigenen App und der Nutzung von Open Banking, können Frauen ihr Rentensparen selbst besser steuern und anpassen. Trotz dieser Anstrengungen gab allerdings fast zwei Drittel der befragten Frauen an, wenig über ihre benötigten Rentenersparnisse zu wissen. Auch die breitere Pensionslandschaft entdeckt soziale Medien als wertvolles Instrument zur Bewusstseinsschärfung: So sorgte Social-Media-Star Gemma Collins in einer YouTube-Kampagne für Aufmerksamkeit, indem sie das Thema Rente humorvoll und eingängig verpackte. Diese Bestrebungen spiegeln sich in den stark gestiegenen Nutzungszahlen von themenrelevanten Hashtags wider. Während die Einführung automatischer Teilnahme an Betriebsrenten eine positive Entwicklung darstellt, warnt Leiper, dass dies allein nicht ausreicht. Frauen sind überproportional in geringer bezahlten Teilzeitjobs vertreten und fallen oft unter die Einkommensgrenze für automatische Beitragszahlungen. Scottish Widows plädiert daher für eine Anpassung der Mindestbeitragsgrenze und wünscht sich eine staatliche Rentenüberprüfung als Fahrplan. Jedoch bleibt die Problematik der Rentenaufschlüsselung bei Scheidungen eine Herausforderung. Oft werden Pensionsansprüche in solchen Situationen nicht angemessen berücksichtigt. Hinzu kommt das sogenannte "Annuitäten-Dilemma", bei dem die meisten Rentenversicherungen auf Einzelpersonen laufen und Witwen keinen Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente haben.