Die Digitalisierung im Parkgeschäft schreitet weiter voran, während britische Gemeinden und Unternehmen vermehrt auf digitale Zahlungsmethoden umsteigen und Pay-and-Display-Automaten ausmustern. JustPark, einer der führenden Anbieter von Park-Apps, erlebte einen deutlichen Umsatzanstieg und verzeichnete im Geschäftsjahr bis März einen Umsatz von 16,1 Millionen Pfund, eine beachtliche Steigerung gegenüber 12 Millionen Pfund im Vorjahr. Auch der Gewinn konnte auf 1,3 Millionen Pfund mehr als verdoppelt werden. JustPark ermöglicht es Hausbesitzern, über die App ihre Auffahrten oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge an andere Fahrer zu vermieten, wofür sie eine Gebühr erhalten. Bislang wurde die App von über 13 Millionen Fahrern genutzt. Zudem kooperiert das Unternehmen mit lokalen Behörden und Unternehmen, um bargeldlose Parklösungen und Reservierungen anzubieten. Für jede Buchung erhebt die App eine Transaktionsgebühr von bis zu 20 Pence. Verschiedene Räte in ganz Großbritannien haben begonnen, auf Car-Parking-Apps wie JustPark und RingGo umzusteigen, da die bisherigen, auf 3G-Technologie basierenden Automaten veraltet sind. RingGo konnte seine Einnahmen bis Dezember 2023 auf 29,9 Millionen Pfund steigern, gegenüber 25,8 Millionen Pfund im Vorjahr. Hintergrund ist der landesweite Rückbau der 3G-Netze, der die bisherigen Automaten zunehmend unbrauchbar macht. Doch während die Digitalisierung fortschreitet, wächst auch die Kritik. Der Automobilclub AA warnt, dass Kommunalverwaltungen Parkgebühren als „Goldesel“ zur Aufstockung der Staatskassen nutzen könnten. Im Jahr 2023/2024 nahmen englische Gemeinden etwa 1 Milliarde Pfund an Gebühren und Abgaben ein. Kritische Stimmen mahnen zudem an, dass die Umstellung auf digitale Parklösungen für Verbraucher frustrierend sein kann, da unterschiedliche Apps für verschiedene Regionen erforderlich sind und schlechte mobile Daten den Dienst unbrauchbar machen können. Im Oktober warnte Jack Cousens von der AA, dass steigende Parkgebühren dazu führen könnten, dass Autofahrer Einkaufszentren meiden, wenn die Kosten zu hoch oder die Zahlung per App zu umständlich ist. JustPark wurde 2006 von Anthony Eskinazi gegründet und erhielt zuvor eine Crowdinvestition von 3,5 Millionen Pfund sowie Unterstützung von Index Ventures und LocalGlobe. Kürzlich fusionierte JustPark mit dem nordamerikanischen Parkplatzdienstleister ParkHub.