09. Januar, 2025

Pharma

Digitale Gesundheitsakte: Aufbruch in ein neues Zeitalter

Digitale Gesundheitsakte: Aufbruch in ein neues Zeitalter

Die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland wird auf breite Zustimmung stoßen, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov belegt. Dabei halten beeindruckende 79 Prozent der Befragten die ePA für sinnvoll, wobei die Unterstützung bei Männern mit 82 Prozent höher liegt als bei Frauen mit 75 Prozent. Diese digitale Lösung, die ab dem 15. Januar allen gesetzlich Versicherten zur Verfügung stehen wird, bietet einen umfassenden digitalen Speicher für Gesundheitsdaten wie Befunde, Laborwerte und Medikationsinformationen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, in Köln die Vorbereitungen in einer Praxis zu begutachten, bevor die Testphase in drei Modellregionen beginnt.

Anfangs wird die elektronische Akte in der Praxis erprobt – unter anderem in Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen. In diesen Regionen werden mehr als 250 medizinische Einrichtungen die Alltagstauglichkeit des Systems überprüfen. Der bundesweite Rollout soll erfolgen, sobald die Technik stabil läuft, spätestens ab Mitte Februar. Die Umfrage zeigt zudem eine positive Resonanz auf den praktischen Nutzen der ePA: 87 Prozent der Befragten glauben, dass durch sie alle wichtigen Gesundheitsdokumente griffbereit sind. Etwa 70 Prozent sind der Überzeugung, dass sich durch die ePA die Gesundheitsversorgung verbessern lässt.

Die Möglichkeit, ihre ePA über das Smartphone einzusehen, begrüßen 76 Prozent der Befragten. Bei der Frage nach der Datensicherheit stimmten ebenfalls 76 Prozent zu, ihren Ärztinnen und Ärzten zu vertrauen, während sich 51 Prozent besorgt über mögliche Cyber-Angriffe äußerten. 2246 Menschen wurden vom 3. bis 6. Januar für die Umfrage befragt.

Mit dieser Initiative erhofft sich die Bundesregierung, die vorangegangene zögerliche Nutzung der E-Akten zu überwinden. Ein neues Gesetz der Ampel-Koalition ermöglicht es künftig, dass jede*r automatisch eine E-Akte erhält, wenn dem nicht aktiv widersprochen wird. Bei Praxisterminen wird die E-Akte freigeschaltet, sobald die Versichertenkarte eingelesen wird, und kann ab Sommer 2025 pseudonymisiert für Forschungszwecke genutzt werden, was ebenfalls ablehnbar ist.