Die Dieselpreise haben einen markanten Preissprung erlebt und erreichten ein Niveau, das zuletzt im August beobachtet wurde. Der wöchentlich von der US-amerikanischen Energieinformationsverwaltung veröffentlichte Einzelhandelspreis stieg um 11,3 Cent auf 3,715 Dollar pro Gallone. Eine solche Höhe hatte der Dieselpreis zuletzt am 5. August mit 3,755 Dollar pro Gallone erreicht.
Dieser sprunghafte Anstieg ist der stärkste seit Februar, als geopolitische Spannungen im Roten Meer zu einem Preissprung um 21 Cent führten. Insgesamt hat sich der Dieselpreis um 25,7 Cent pro Gallone seit seinem letzten Tiefststand von 3,458 Dollar im Dezember erhöht. Analysten hatten mit einem solchen Anstieg gerechnet, da auch der Preis für Ultra Low Sulfur Diesel (ULSD) an der Warenbörse Chicago merklich gestiegen ist.
Die jüngsten Preisanstiege bei Rohöl sind auf die Reaktionen auf die von Ex-Präsident Joe Biden eingeführten Sanktionen gegen russische Öltransporte zurückzuführen. Diese Maßnahmen wurden Ende seiner Amtszeit erlassen und jüngst von Finanzminister Scott Bessent positiv bewertet, was die Erwartung steigender Preise verstärkte. Jan. 8 lag der Kurs für ULSD bei 2,3507 Dollar pro Gallone und stieg bis letzten Donnerstag auf 2,6172 Dollar, bevor er Anfang dieser Woche leicht auf 2,5581 Dollar fiel.
Der Energieökonom Philip Verleger kommentierte, dass die Sanktionen den Boden für höhere Ölpreise bereiten könnten. Bloomberg ergänzte, dass die Sanktionen die russischen Exporte stark beeinträchtigen könnten und einige russische Produzenten, wie Gazprom und Surgutneftegaz, sowie über 160 Tanker und Versicherungen beträfen. Die Internationale Energieagentur äußerte sich zunächst zurückhaltend zur Anpassung ihrer Prognosen, bis die Auswirkungen der Sanktionen klarer werden.
Jeremy Irwin von Energy Aspects schätzte die möglichen Störungen der russischen Ölströme nach Asien auf bis zu eine Million Barrel pro Tag. Höhere Schätzungen kursierten bereits am Markt, was Irwin dazu veranlasste, die Situation als „im Wandel begriffen“ zu beschreiben. China und Indien seien am stärksten betroffen und bemühen sich derzeit intensiv um alternative Ölquellen.