04. Oktober, 2024

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Dieselautos im Aufwind: Autobauer fordern mehr Anreize für E-Fahrzeuge

Dieselautos im Aufwind: Autobauer fordern mehr Anreize für E-Fahrzeuge

Autobauer wie Ford, Volkswagen und Vauxhall haben im Rahmen einer aktuellen Entwicklung davor gewarnt, dass die Verkäufe von Dieselfahrzeugen stärker steigen als die von Elektroautos. In einem Schreiben an die Finanzministerin Rachel Reeves äußerten die Vorstandsvorsitzenden von zehn führenden Autoherstellern die dringende Bitte, die Subventionen für Elektrofahrzeuge zu erhöhen oder die ihrer Meinung nach problematischen, rechtlich bindenden Verkaufsziele zu überdenken. Die Hersteller warnen davor, dass die strikte Einhaltung der bestehenden Regelungen, bei denen bei Nichteinhaltung hohe Geldstrafen drohen, die Arbeitsplätze und Investitionen im Vereinigten Königreich gefährden könnte. Obwohl sich die Verkaufszahlen im September für Elektroautos um 25 Prozent auf ein Rekordhoch von 56.362 gesteigert haben, bleibt die private Nachfrage deutlich hinter den Erwartungen zurück. Ein Großteil des Wachstums ist auf Käufe durch Flottenbetreiber wie Mietwagenfirmen zurückzuführen. Im Vergleich dazu stiegen die privaten Verkäufe von Dieselfahrzeugen um 17,2 Prozent an. Trotz starker Preisnachlässe, die 2023 erwartungsgemäß 2 Milliarden Pfund kosten, bleibt der Absatz von Elektrofahrzeugen hinter den Erwartungen zurück und fordert die Hersteller heraus, ihre Produktion zu überdenken. Die Autobauer betonen, dass sie langfristig der Elektrifizierung verpflichtet bleiben, jedoch die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit Verbraucher diesen Wechsel auch finanzieren können. Die Einführung des Zero Emission Vehicle Mandate, das einen Anteil von 22 Prozent Elektrofahrzeugen an den Neuwagenverkäufen vorschreibt und bis 2030 auf 80 Prozent steigen soll, sorgt unter den Herstellern für Sorge. Jede Abweichung von der Quote zieht eine Strafzahlung von 15.000 Pfund pro überzählig verkauftem Benzinauto nach sich, sofern nicht entsprechende Emissionsgutschriften gekauft werden. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören namhafte Hersteller wie BMW, Ford, Jaguar Land Rover, Mercedes-Benz, Kia, Honda, Nissan, Polestar, Stellantis, Toyota und Volkswagen. Sie appellieren, dass Mandate allein keine Märkte schaffen und Verbraucher eher auf Anreize als auf Strafen reagieren. Solange der private Konsum keine finanziellen Anreize erhält, steht das Erreichen der ZEV-Ziele auf wackligen Füßen. Dies könnte nicht nur umweltpolitische, sondern auch wirtschaftliche Folgen haben. Stellantis, der Mutterkonzern von Vauxhall, hatte bereits davor gewarnt, dass es ohne Anpassungen des Mandats seine britischen Werke schließen könnte. Auch fehlende Ladeinfrastruktur stellt laut den Herstellern ein bedeutendes Hindernis für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen dar. Abschließend fordern die Autobauer steuerliche Vergünstigungen für den privaten Kauf von Elektrofahrzeugen und schlagen eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Elektroauto-Verkäufe sowie öffentliche Ladeinfrastruktur vor.