04. Juli, 2024

Wirtschaft

Diehl-Geschäftsbericht: Rüstungstreiber und Umsatzsprünge

Diehl-Geschäftsbericht: Rüstungstreiber und Umsatzsprünge

Der Mischkonzern Diehl aus Nürnberg verzeichnet dank seiner Rüstungssparte ein dynamisches Wachstum. Der Jahresumsatz des Unternehmens stieg 2023 um beachtliche 10,8 Prozent und erreichte 3,88 Milliarden Euro, wie Finanzvorstand Jürgen Reimer bekannt gab. Besonders beeindruckend präsentiert sich der Rüstungsbereich, dessen Umsatz um stolze 41 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zulegte. Bereichsvorstand Helmut Rauch prognostiziert für das laufende Jahr einen weiteren Anstieg von bis zu 40 Prozent im Verteidigungssektor. Ambitioniertes Ziel: Bis 2026 soll der Umsatz hier die Zwei-Milliarden-Schallmauer knacken.

Diehl konnte auch seinen Nettogewinn beträchtlich steigern, der sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr um bemerkenswerte 109 Prozent auf 174 Millionen Euro verbesserte.

Besonders hervorgetan hat sich Diehl mit dem Luftabwehrsystem Iris-T, das auch in der Ukraine zum Einsatz kommt. Das Hightech-System, das Ziele in einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern anvisiert, gilt als führend im Kurz- und Niedrigbereich. Künftig plant Diehl, jährlich bis zu zehn dieser sogenannten Fire Units auf den Markt zu bringen. Insgesamt 19 Nationen, überwiegend NATO-Mitglieder, nutzen bereits Produkte aus der Iris-T-Familie für ihre Verteidigungsstreitkräfte. Neben Luftabwehrsystemen profitiert Diehl Defence auch von der Produktion von Munition.

Zusätzlich zur Rüstungssparte ist der Konzern in Bereichen wie Luftfahrt und Messtechnik aktiv. Hier rüstet Diehl beispielsweise Flugzeuge mit Gepäckfächern und Toiletten aus. Die Unternehmensgruppe besteht aus fünf Teilkonzernen. Weniger erfreulich waren die Ergebnisse des Teilkonzerns Controls, der unter anderem Steuerelemente für Haushaltsgeräte und Wärmepumpen herstellt. Der Markt für Wärmepumpen in Zentraleuropa hat laut Reimer einen vorübergehenden Stillstand erfahren.