Fleischkonsum spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft und trägt maßgeblich zu Identitäten und kulturellen Zugehörigkeiten bei. Die Art des verzehrten Fleisches hat tiefere Bedeutungen und reflektiert soziale und religiöse Zugehörigkeiten wie Halal, koscher, pure-veg oder paleo. Auch die Entscheidung für Produkte von Marken wie Hormel oder vom Bauernmarkt erzählt eine Geschichte.
Jährlich werden weltweit 80 Milliarden Tiere zur Fleischproduktion geschlachtet. Der immense Bedarf an Fleisch hat bereits einen Großteil der globalen landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch genommen und trägt zu problematischen Umweltfolgen wie Zoonosen, großflächiger Abholzung sowie der Verschmutzung von Luft und Wasser bei. Zudem erzeugt die Fleischindustrie erhebliche Mengen an Klimagasen. Trotz dieser Umweltlasten hat der Zugang zu Fleisch gleichzeitig zugenommen, was Regierungen unter Druck setzt, Fleischpreise stabil zu halten und gleichzeitig die klimatischen Folgen zu mindern.
Die großen Fragen betreffen die Zukunft der weltweit etwa 1 Billion Dollar schweren Fleischindustrie. Eine zukunftsweisende Lösung zeichnet sich ab: Fleischproduktion in großen Stahlbehältern, entweder aus echten tierischen Zellen oder Mikroorganismen gezüchtet. Diese innovative Methode, bekannt unter verschiedenen Begriffen wie Laborfleisch, Zellfleisch, kultiviertes Fleisch oder Präzisionsfermentation, könnte den Markt revolutionieren.
Befürworter dieser neuen Industrie loben ihre extreme Effizienz: Unbrauchbare Körperteile wie Füße, Schwänze, Federn und Schnauzen fallen weg. Kritiker hingegen sehen hierin eine Bedrohung für kulturelle Traditionen und wirtschaftliche Existenzen. Für einige Menschen wirkt das Konzept befremdlich, während andere es als die logische Weiterentwicklung eines ohnehin schon stark veränderten Lebensmittelsystems betrachten.