Während einer angeregten Diskussion auf der CES-Technologiemesse in Las Vegas äußerte sich Huang zu den Herausforderungen der Quantencomputing-Technologie. Der Optimismus in der Branche ist groß, doch, so Huang, seien Quantencomputer nicht die Universalproblemlöser, für die sie teils gehalten werden. Die Zeitspanne für marktfähige Quantencomputer schätzt er auf 20 Jahre – eine Einschätzung, die wohl bei vielen Zustimmung finden dürfte.
Die Euphorie rund um Quantencomputing-Aktien erlebte im November und Dezember einen Aufschwung. Der Anstoß dazu kam nicht zuletzt von Amazon, das ein Beratungsprogramm für Quantencomputing ins Leben gerufen hat, um AWS-Kunden auf diese Technologie vorzubereiten. IonQ machte von sich reden, indem es Nvidias Entwickler-Kit für Quantencomputing auf seiner Hardware erfolgreich zum Laufen brachte. Auch Quantum Computing Inc. treibt mit neuartigen Chips die Entwicklung seiner Software voran.
Die Branche erhielt zudem Unterstützung seitens der US-Regierung: Ein überparteiliches Gesetzesvorhaben, das den National Quantum Initiative Act von 2018 erneuern soll, sichert zusätzliche 2,7 Milliarden US-Dollar für entsprechende Forschungsprojekte zu. Die Einführung des neuen Quantencomputing-Chips „Willow“ von Google, der Leistungsfähigkeit mit weniger Fehleranfälligkeit kombiniert, untermauert das Vertrauen in die Technologie.
Trotz einiger Kurseinbrüche am Mittwoch bleibt das Gros der Quantencomputing-Aktien auf Höhenflug: Quantum Computing legte in den vergangenen sechs Monaten um fast 1.400 % zu, Rigetti um mehr als 850 %, D-Wave stieg um 360 %, und IonQ um 265 %.
Obwohl Huang auf die langfristigen Perspektiven der Technologie verweist, investiert Nvidia weiterhin stark in diesen Sektor. Das Unternehmen erweitert seine CUDA-Softwareumgebung, die gegenwärtig für künstliche Intelligenz genutzt wird, um Entwicklern von Quantenapplikationen neue Möglichkeiten zu eröffnen.