Drei Jahre nach dem Abzug der NATO und der Machtübernahme durch die Taliban zeigt sich Afghanistan als ein Land, das von tiefer Unsicherheit gezeichnet ist.
Während in Deutschland die Debatte darüber entflammt, ob straffällig gewordene Afghanen zurückgeschickt werden sollen, machen Berichte über Urlaubsreisen von hier lebenden Afghanen in ihre Heimat Schlagzeilen.
Ein fragiles Sicherheitsgefüge
Seit die Taliban die Kontrolle übernommen haben, hat sich das tägliche Leben in Afghanistan drastisch verändert. Die Auseinandersetzungen mit der ehemaligen Armee der Republik und deren westlichen Unterstützern sind zwar abgeflaut, doch der Konflikt mit der Terrormiliz Islamischer Staat Khorasan (ISK) hält an.
Die Anzahl der zivilen Opfer, die einst in die Tausende ging, ist zwar zurückgegangen, doch die Sicherheitslage bleibt prekär. Jährlich sterben immer noch Hunderte durch Terror und Kämpfe.
Die Diskussion in Deutschland
In Deutschland wird heiß diskutiert, ob die Rückführung von Afghanen, die hier straffällig wurden, eine verantwortbare Maßnahme darstellt.
Parallel dazu hat ein Fernsehbericht Aufsehen erregt, der aufdeckt, dass deutsche Reisebüros mit Tricks Visa für Afghanistan ausstellen. Diese Diskrepanz zwischen der politischen Debatte und der realen Gefahrenlage in Afghanistan wirft kritische Fragen auf.
Lebensrealität unter Taliban-Herrschaft
Unter der strengen Hand der Taliban haben sich die Lebensumstände besonders für Frauen und Minderheiten verschlechtert. Bildungschancen für Mädchen sind drastisch reduziert, und die Arbeit von Hilfsorganisationen wird durch rigide Vorschriften erschwert.
Die Menschenrechtslage ist alarmierend, mit Berichten über außergerichtliche Tötungen und ein Klima der Angst und Repression.
Die wirtschaftliche und humanitäre Krise
Die wirtschaftliche Situation ist desolat; Nahrungsmittelknappheit und Unterernährung sind weit verbreitet. Über 90% der Bevölkerung leiden unter chronischem Nahrungsmangel, was Afghanistan zu einem der größten humanitären Krisenherde weltweit macht.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, effektive Hilfe zu leisten, ohne das Regime der Taliban zu legitimieren.